Titelbild: Rettungskräfte versuchen am 15. Oktober 2022 am Strand des beliebten Ferienortes Agia Pelagia auf der südgriechischen Insel Kreta, Fahrzeuge zu bergen, die von den Fluten ins Meer gedrückt wurden. Ein Mann wurde tot aufgefunden und zwei weitere werden noch vermisst, nachdem die Sturzflut eingesetzt hatte. (Foto: AFP)
Athen, Griechenland
Bei schweren Überschwemmungen auf der griechischen Urlaubsinsel Kreta sind am Wochenende zwei Menschen gestorben. Die Situation sei zwischenzeitlich „außer Kontrolle“ gewesen, sagte der Bürgermeister der Stadt Sitia dem TV-Sender Skai. Er bezeichnete derartige Unwetter in der Region als „außergewöhnlich“.
Nach Angaben der Feuerwehr wurde ein etwa 50-jähriger Mann nahe der Stadt Heraklion im Norden der Insel in seinem Auto von den sintflutartigen Regenfällen überrascht und konnte sich nicht mehr retten. Seine 49-jährige Begleiterin konnte sich aus dem Auto befreien und galt zunächst als vermisst. Am Sonntag wurde sie tot im Meer gefunden.
Eine Frau, die ebenfalls in ihrem Auto eingeschlossen war, wurde nach Angaben der Feuerwehr leicht verletzt. Acht Touristen und eine Museumswärterin mussten in einem Museum in Sitia ausharren, wurden aber später von der Feuerwehr gerettet. Griechische Medien berichteten von umfangreichen Schäden in Küstendörfern, wo Straßen zu reißenden Flüssen geworden waren.
Im Ferienort Agia Pelagia bot der ansonsten idyllische Sandstrand ein Bild der Verwüstung. Im Wasser lagen von den Wassermassen mitgerissene Fahrzeuge. In den Straßen türmten sich Schlamm und Geröll. Zahlreiche Geschäfte und Restaurants wurden beschädigt. Der Flughafen Heraklion wurde vorübergehend geschlossen. Auch die bei Wanderern beliebten Schluchten der Insel wurden gesperrt.
Meteorologen zufolge zog das Unwetter von Kreta weiter Richtung Osten. Der griechische Zivilschutz rief auch die Bewohner der Inseln Rhodos, Karpathos, Kastelorizo und Kasos zur Vorsicht auf. Die dortigen Einsatzkräfte waren in erhöhter Alarmbereitschaft, um bei Überschwemmungen sofort ausrücken zu können.
Wissenschaftler machen den menschengemachten Klimawandel für die Verstärkung extremer Wetterereignisse verantwortlich. Dazu gehören Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren.
kas/mid
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