Waterloo, Belgien
Braine-l’Alleud, Belgien
JULIETTE BRUYNSEELS BELGAAFP
Ein Schauspieler, der die Rolle des französischen Kaisers Napoleon Bonaparte spielt, winkt, während er auf einem Pferd während der Nachstellung der Schlacht von Waterloo 1815 in der Nähe von Waterloo am 19. Juni 2022 reitet. Die Schlacht von Waterloo fand am 18. Juni 1815 in der Nähe von Waterloo im Vereinigten Königreich der Niederlande (heute Belgien) statt und markierte das Ende der Napoleonischen Kriege. (Foto von JULIETTE BRUYNSEELS / BELGA / AFP)
Zwei Jahrhunderte nach der Schlacht von Waterloo sind auf dem früheren Schlachtfeld 20 Kilometer südlich von Brüssel weitere Gebeine gefunden worden. Der Fundort der Knochen liege in der Umgebung der Farm Mont Saint-Jean, sagte der Archäologe Tony Pollard von der Glasgow University, einer der Leiter der Grabungsmission, am Freitag. Auf der Farm hatte der Herzog von Wellington damals das wichtigste Krankenhaus der alliierten Kräfte eingerichtet.
Den Truppen Wellingtons war es am 18. Juni 1815 gelungen, die napoleonischen Einheiten zurückzudrängen. Es war eine der schlimmsten offenen Schlachten der Geschichte. Neben den 20.000 getöteten Soldaten gab es zehntausende Verletzte. Der Traum von Napoleon Bonaparte von einem großen Reich zerplatzte.
„Wir haben etwas gefunden, das an ein vollständiges menschliches Skelett erinnert, sagte Pollard über die vergangene Woche gemachte Entdeckung. Erstmals sei eine große Grube mit menschlichen Überresten gefunden worden.
Auf den napoleonischen Schlachtfeldern sei diese Art von Zeugnissen „unglaublich selten“, hob Pollard hervor. Bislang sei auf dem früheren Schlachtfeld von Waterloo erst einmal ein vollstänidiges menschliches Skelett entdeckt worden.
In die Grabungsarbeiten ist die Region Wallonien eingebunden. Archäologie-Studenten, Soldaten und Veteranen können sich an den Arbeiten beteiligen. Die Mission „Waterloo Uncovered“ wurde 2015 zum 200. Jahrestag der Schlacht gestartet. 2019 wurden auf dem Gelände bereits die Knochen von drei amputierten Beinen gefunden.
Die Grabungsarbeiten waren danach jedoch wegen der Corona-Pandemie unterbrochen worden. Nun wird damit gerechnet, dass es alljährlich eine zweiwöchige Neuauflage gibt, wie die Agentur Belga berichtete.
ao/yb
© Agence France-Presse