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Am 16. Februar 2024 starb in einer Strafkolonie der russische Oppositionspolitiker Alexei Nawalny.
Er war im August 2020 Opfer eines Attentats mit dem Nervengift Nowitschok geworden. Er überlebte dieses Attentat nur knapp. Er ließ sich in Deutschland behandeln und kehrte im Januar 2021 nach Russland zurück, wo er sofort verhaftet wurde.
Sein Tod war Anlass für Bestürzung und Empörung rund um den Globus. Zahlreiche Politiker und Organisationen machen das russische Regime unter Wladimir Putin für seinen Tod verantwortlich und fordern, die Todesumstände lückenlos aufzuklären.
Nawalny galt als Symbol für den Kampf um Demokratie und Menschenrechte in Russland und als schärfster Kritiker und Herausforderer Putins.
Nach Angaben der russischen Behörden soll ein Blutgerinnsel, das sich in seinem Körper gelöst haben soll, die Ursache für den Tod Nawalnys gewesen sein.
Diese Behauptung ist jedoch unbestätigt und wird von vielen Experten und Nawalny-Anhängern in Zweifel gezogen. Sie vermuten, dass Nawalny erneut Opfer einer Vergiftung geworden ist oder dass ihm medizinische Hilfe verweigert wurde.
Über starke Schmerzen und Taubheitsgefühle hatte Nawalny bereits vor seinem Tod geklagt. Seine Familie und seine Anwälte wurden nicht über seinen Gesundheitszustand informiert.
Auch durften sie ihn nicht besuchen. Woran Nawalny genau gestorben ist, bleibt daher unklar und wird möglicherweise nie geklärt werden.
Das berüchtigte Straflager 3 im Norden Russlands, in dem Alexej Nawalny zuletzt inhaftiert war, ist auch als IK-3 oder Polarwolf bekannt. Es gilt als eines der brutalsten und isoliertesten Straflager des Landes. Die Lebensbedingungen sind prekär, es kommt zu Misshandlungen und Folter.
Auf dem Gelände eines ehemaligen sowjetischen Gulags wurde 1961 das Straflager 3 errichtet. Es liegt in der Tundra nahe der Gebirgskette Polarural, mehr als 2000 Kilometer von Moskau entfernt. Dort herrschen extrem niedrige Temperaturen, und es gibt so gut wie keinen Zugang zu medizinischer Versorgung und zu Kommunikationsmitteln. Die Gefangenen müssen schwere körperliche Arbeit verrichten und sind häufig Opfer von Schlägen und Demütigungen.
Das Straflager 3 wird seit jeher dazu genutzt, besonders schwere Wiederholungstäter zu inhaftieren. Dort zu entkommen ist praktisch ausgeschlossen. Nawalny wurde dorthin verlegt, um ihn von der Öffentlichkeit und seinen Unterstützern abzuschneiden. Seine Familie und seine Anwälte hatten keine Informationen über seinen Gesundheitszustand und durften ihn nicht besuchen.
Quellen: RIA Nowosti/TASS/FKB