Scheinbar haben einige vergessen, warum es den 3. Oktober überhaupt gibt, um an die Wiedervereinigung zu erinnern. Diese war nicht selbstverständlich, das vergessen, die, die am lautesten schreien.
Vergessen werden darf nicht, dass ohne das Handeln aller, auch der ehemalige Besatzungsmächte, Deutschland kein Zueinander gefunden hätte.
Es würde immer noch die HO, die Intershops, die Mauer und das elende Politbüro geben.
Es gibt keine Verlierer, eigentlich haben alle gewonnen, West, wie Ost.
Wer sich so fühlt, muss auf sich selbst wütend sein, weil er oder sie etwas falsch gemacht haben.
#onthisday vor 26 Jahren, am 3. Oktober 1990, trat die DDR der Bundesrepublik Deutschland bei. /mg pic.twitter.com/dUCF4si9bF
— DDR Museum (@ddrmuseum) 3. Oktober 2016
Eigentlich gab es keine Wesis und Ossis, sondern damals war jeder für den anderen da. Egal, wie hoch die Zahl der Flüchtlinge war.Die ganze Welt hat Deutschland dafür bewundert, was die Thatcher redete, es ging links rein und rechts raus.
Das alles hat sich schnell geändert. Kein Vierteljahrhundert später verfluchen einige die Syrer, die Afrikaner, andere meinen das wären Invasoren.Das ist vollkommen daneben. Haben die BRD-Bürger damals die Ostdeutschen verflucht, weil sie aus dem Kommunismus kamen. Das hätte genauso bedrohlich sein können.
Seinerzeit bildete sich keine Bewegung gegen die Besiedlung durch Flüchtlinge aus der DDR im Abendland. Im Gegenteil, viele riskierten Kopf und Kragen, um denen zu helfen, die Hilfe benötigten. Richtig so. Besser zur Familie am Balaton, als nach Malle.
Niemand verglich Angela Merkel, damals Helmut Kohl, mit einem fiesen Despoten, der die Diktatur ausgerufen hatte.
Zu Merkel gibt es auch zu sagen, sie ist ein Mensch, der Fehler macht, aber die gewählte Kanzlerin Deutschlands. Schon gar keine Volksverräterin. Oder schlimmeres.Es war unwürdig gestern in Dresden.
Niemand sollte sich heute als Verlierer fühlen. Das ist ungerecht gegenüber den jedem einzelnen Bürger, aus Ost und West. Niemand hat das verdient, nach den Ereignissen der damaligen Tage.
Es ist der Lauf der Zeit. Wenn es alle rückbetrachten, Deutsche haben friedlich das elende System der SED gestürzt. Damals, im Herbst 1989- vieles, was Politiker versprachen, konnte nicht geschehen, sie wussten es, die Welt wusste es und staunte über den Mut der Deutschen, die Honecker und seine Schergen vom Thron stießen.
Was ist daraus geworden? Heute muss man sich schämen, wenn man nach Sachsen blickt, damals wollte man an der Elbe und an der Elster Spazieren gehen. Neuland entdecken. Sachsen hat mittlerweile international einen ganz schlechten Ruf. Das nur so nebenbei.
Wenn dann nicht alles so war, wie es hätte sein sollen, wie es jeder für sich erträumt hatte, es war nicht nur eine Revolution im Osten, auch im Westen, der Bundesrepublik Deutschland. Revolutionen brauchen, auch danach. Revolutionen reissen Wunden in die Seelen der Menschen, ja Revolutionen traumatisieren. Es dauert Jahre, manchmal Jahrzehnte, ehe die innere Mitte wieder gefunden wird. Alle müssen sich mit dem Schicksal versöhnen, das vielen übelst mitspielte.
Damals, im Herbst 1989, als alles im Aufbruch war.Das Gesicht der Welt wandelte sich. Mit vielen Hoffnungen begleitet, kam es dann zur Wiedervereinigung. Viele der damaligen Träume liegen heute in Trümmern.Manchmal, wenn man die Bilder aus Dresden sieht, könnte man sentimental werden.
Trotzdem bekommt man eine Gänsehaut, wenn man an die Tage zurückdenkt, erinnert man sich an Trabis, Parka und Bananen gemeinsam. Und an die DM.
Viele vermissen heute noch die alte Währung. Zugegeben, das subjektive Gefühl mag wirklich so sein, der Euro ist objektiv genauso stark und deckt nur den europäischen Wirtschaftsraum ab. Es sieht anders aus, aber im Grunde genommen hält man mit dem Euro zwei Mark in der Hand.Das ist doch was und die Eselsbrücke, die man immer wieder sucht zur DM. Auch zu DM Zeiten wurde vieles teurer.
Deutsche mark #historyinpictures #numismática pic.twitter.com/BTjyn3RKuF
— Ramón O.C. (@Rayrexulon) 29. September 2016
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Was keiner versteht, warum verwenden die, die sich gestern dort wie eine Mannschaft aus trotzigen Kindern versammelte, denen das Taschengeld gekürzt wurde, die ganze Kraft nicht dazu, etwas innerhalb des Systems zu ändern, nicht die Demokratie gilt es abzuschaffen, sondern diese lebendig zu halten.
Vieles bedarf der Erneuerung und der Diskussion, aber doch niemals die Grundwerte infrage zu stellen. Der Staat hält noch still, lange geht das für die selbsterklärten Kämpfer gegen die Flüchtlinge nicht mehr gut. Eigentlich haben Lutz Bachmann, Tatjana Festerling und die Sympathisanten der neuen Konservativen, ich sage extra nicht Nazis, obwohl viele damit schwanger gehen, ein 4. Reich aufzubauen, eine weitere schäbige Diktatur, lange genug Narrenfreiheit gehabt.
Niemand dürfte sich solche Attacken herausnehmen, wie AfD und Pegida. Im stillen Kämmerlein wird der Staat irgendetwas vorbereiten, weil der größte Teil der Bevölkerung sich für die Angesprochenen bodenlos schämt.
Mensch, wacht auf und handelt wie Erwachsene, nicht wie Kleinkinder, denen man die Rassel verbietet!
In diesem Sinn!
Die legendäre „Schwalbe“ kommt zurück, umweltfreundlich als E-Version! https://t.co/AA8O9NAcfG /ma #ddrnews
— DDR Museum (@ddrmuseum) 1. Oktober 2016
„Hammse dit jewusst?“ Der VEB Presswerk Ottendorf-Okrilla war der größte plastverarbeitende Betrieb der DDR.
(https://t.co/e4FOirHnYx.) /es pic.twitter.com/lPzDnSNoxP
— DDR Museum (@ddrmuseum) 3. Oktober 2016