Plitvice (dram/mcvth, 2018)
Die Melodien zu den Sonntagnachmittagsdramen der Apachen und der unverbrüchlichen Freundschaft zwischen Old Shatterhand und dem Apachen-Häuptling Winnetou prägten eine ganze Generation.
Die Melodie war eingängig und beschrieb die unendliche Weite des Landes der Indianer. Die Trecks und die schriftstellerische Ausnahmeleistung von Karl May, der dem Reigen der Blutsbrüderschaft zwischen Indianern und wechselnden weißen Helden im Wilden Westen den Anfang bereitete.
Martin Böttcher traf den Zeitgeist der 1960er und 1970er Jahre, als diese Filme der CCC Film Gesellschaft ein Millionenpublikum anzogen. Noch heute können die Filme Jugendliche in dieser Form begeistern. Es gibt wenige Filme dieser Art.
Böttcher schrieb für zahllose Serien des deutschen Fernsehens danach die Titelmelodien und blieb seinem Takt immer treu. Er war der Gigant unter den Filmmusik-Komponisten.
Dazu zählten „Das Kriminalmuseum“ und „Derrick„, wie auch „Der Alte„, die Krimi-Kultserie aus den 1970ern „Sonderdezernat K1„, und einer der eingängigsten Filme der 1970er Jahre nach dem Roman von Johannes Mario Simmel „Es muss nicht immer Kaviar“ sein. Böttcher fiel zu jeder Handlung ein Arrangement ein. Jahrzehnte war er der Ansprechpartner, um Musik für die Sendeanstalten zu produzieren.
Darunter war auch der internationale Erfolg des Zweiten Deutschen Fernsehens „Forsthaus Falkenau„, das im Jahr 1989 startete.
Böttcher war eigentlich Pilot und auf einem Ohr taub, der sich in der Krieggefangenschaft das Gitarrespielen selbst beibrachte und später über den Nordwestdeutschen Rundfunk in Hamburg die Rolle des Orchesterchefs übernahm.
Nun starb Martin Böttcher im Alter von 91 Jahren in der Gegend von Rendsburg in Schleswig-Holstein.
Er hinterlässt ein gigantisches musikalisches Erbe.