Titelbild: Albert Speer, Nürnberg 1945 oder 1946, Public Domain
Albert Speers Taktiken wiederholen sich, die modernen Rechtspopulisten kopieren die Methoden des ehemaligen Rüstungsministers unter Hitler. In seinem Rechtfertigungs- Traktat „Erinnerungen“ entschuldigt er sein Handeln, wie die Rechten heute.
Sie sind Technokraten und zeigen nur dann Reue, wenn es ihnen persönlich an den Kragen geht. Sonst sind sie Opfer der bösen Demokraten und erfinden die Legende dessen, was 1945 in Nürnberg angeklagt und 1946 verurteilt wurde.
Dabei kopieren sie den Hass auf die, die sie als Sklaven, als Sündenböcke, ihres zum Teil bizarren Handels auserkoren haben.
Gerade im Zusammenhang mit dem angedachten AfD-Verbot ist es wichtig, die Dynamik dessen zu erkennen, was sich in den 1940er Jahren in Deutschland schon einmal abspielte.
Das braune Gespenst der Ausreden und der politischen Verbrechen.
Speer war in diesem Zusammenhang Vorreiter des „netten Nazis von Nebenan“
Albert Speer, ein prominenter Architekt und Rüstungsminister im Dritten Reich, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Nürnberger Prozess als Kriegsverbrecher zu 20 Jahren Haft verurteilt.
Während seiner Haftzeit im Kriegsverbrechergefängnis Spandau und auch nach seiner Entlassung im Jahr 1966, bemühte sich Speer, sein Image zu rehabilitieren.
Speer behauptete, er habe von den Verbrechen des NS-Regimes nichts gewusst und sei lediglich ein unpolitischer Technokrat gewesen. Diese Darstellung wurde jedoch von Historikern und Zeitzeugen stark angezweifelt. Es wurde nachgewiesen, dass Speer tief in die Planung und Durchführung von Zwangsarbeit und anderen Kriegsverbrechen involviert war.
Seine Memoiren und öffentlichen Auftritte nach der Haft trugen dazu bei, ein Bild von ihm als „reumütigen Nazi“ zu zeichnen, was ihm in der Bundesrepublik Deutschland eine gewisse Popularität einbrachte. Diese Selbststilisierung wurde jedoch später als Versuch entlarvt, seine tatsächliche Verantwortung und Beteiligung an den Verbrechen des NS-Regimes zu verschleiern.