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Kriminalität

Weißer Tsunami-Kokain überschwemmt Europa

Titelbild: KI bearbeitet

Europa erlebt derzeit eine beispiellose Welle von Kokain, die den Kontinent regelrecht überschwemmt.

Diese Entwicklung, oft als „weißer Tsunami“ bezeichnet, zeigt sich in Rekordbeschlagnahmungen, steigendem Konsum und einer immer raffinierteren und gewalttätigeren Drogenkriminalität.

Die Situation hat sich in den letzten Jahren drastisch verschärft, und die Behörden stehen vor enormen Herausforderungen, diesem Phänomen Herr zu werden. Im Folgenden wird die Lage ausführlich beleuchtet, basierend auf den aktuellsten verfügbaren Informationen.

Die Menge an Kokain, die nach Europa gelangt, hat in den letzten Jahren neue Höchststände erreicht. Allein im Jahr 2023 wurden in Spanien 118 Tonnen Kokain beschlagnahmt – eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr und ein Vielfaches der 37 Tonnen, die vor fünf Jahren sichergestellt wurden. In Deutschland erreichten die Beschlagnahmungen 2023 ebenfalls einen Rekordwert von 43 Tonnen, gegenüber 8 Tonnen im Jahr 2017. Europaweit meldete die EU-Drogenagentur (EUDA) für 2021 eine Beschlagnahme von 303 Tonnen, und vorläufige Daten für 2022 zeigen einen weiteren Anstieg, etwa in Antwerpen, wo die Menge von 91 auf 110 Tonnen stieg. Experten gehen jedoch davon aus, dass diese Zahlen nur die Spitze des Eisbergs darstellen. Schätzungen zufolge werden maximal 10 % des geschmuggelten Kokains von den Behörden abgefangen, was bedeutet, dass Hunderte Tonnen jährlich unentdeckt bleiben und den Markt fluten.Die Produktion in den Hauptanbauländern Südamerikas – insbesondere Kolumbien, Peru und Bolivien – befindet sich auf einem Allzeithoch. Kolumbien dominiert mit etwa 61 % der weltweiten Cocasträucher, gefolgt von Peru (26 %) und Bolivien (13 %). Diese gesteigerte Produktion wird durch eine wachsende Nachfrage in Europa angetrieben, wo die Preise höher und die Risiken für Schmuggler geringer sind als etwa in Nordamerika. Der Straßenpreis für ein Gramm Kokain ist in vielen europäischen Ländern gesunken – in Antwerpen beispielsweise auf etwa 50 Euro –, was die Droge erschwinglicher und damit für breitere Bevölkerungsschichten zugänglich macht.

Spanien und die Niederlande gelten als die wichtigsten Einfallstore für Kokain in Europa, gefolgt von Belgien, Frankreich und zunehmend auch Deutschland. Spanien spielt dabei eine zentrale Rolle, nicht nur wegen seiner geografischen Nähe zu Nordafrika und Lateinamerika, sondern auch wegen seiner ausgedehnten Küstenlinie und großen Häfen wie Algeciras. Ein spektakulärer Fund dort im Jahr 2023 – 13 Tonnen Kokain in einer Bananenladung aus Ecuador – unterstreicht diese Bedeutung. In Frankreich ist Le Havre ein kritischer Umschlagplatz, mit einer Steigerung von 3,6 Tonnen beschlagnahmtem Kokain im Jahr 2018 auf 13 Tonnen im Jahr 2024. Die Häfen von Rotterdam und Antwerpen in den Niederlanden sind ebenfalls Hotspots, wobei Antwerpen 2022 mit 110 Tonnen einen europäischen Rekord verzeichnete.

Die Schmuggelmethoden werden immer ausgefeilter. Neben dem klassischen Versteck in Containern – oft zwischen Bananen, Autoteilen oder Reissäcken – setzen Kriminelle auf modernste Technologien wie Schnellboote an der Straße von Gibraltar und selbstgebaute U-Boote, die Tonnen von Kokain über den Atlantik transportieren.

Eine neuere Taktik ist die „Drop-Off-Methode“, bei der Drogenpakete von Frachtschiffen ins Wasser geworfen und später von kleineren Booten eingesammelt werden. Zudem weichen Schmuggler verstärkt auf kleinere, weniger überwachte Häfen aus, da die Kontrollen in großen Häfen wie Rotterdam oder Hamburg verschärft wurden.Ein weiterer Trend ist die Produktion von Kokain innerhalb Europas. In Spanien wurde 2023 das bisher größte Kokainlabor Europas in der Provinz Pontevedra ausgehoben, das täglich 200 Kilogramm Kokain-Chlorhydrat herstellte.

Diese Entwicklung zeigt, dass die Drogenmafia nicht nur auf Importe angewiesen ist, sondern zunehmend eigene Infrastrukturen aufbaut. Die Kokainschwemme wird von einem Netzwerk internationaler krimineller Organisationen orchestriert. Lateinamerikanische Kartelle, insbesondere aus Kolumbien und Ecuador, liefern die Ware, während europäische Gruppen wie die italienische ‚Ndrangheta, die albanische Balkan-Mafia, die niederländisch-marokkanische Mocro-Maffia und schwedische Banden die Logistik und Verteilung übernehmen. Die Zusammenarbeit dieser Gruppen ist hochgradig professionalisiert, oft unterstützt durch korrupte Beamte. Ein Beispiel aus Spanien zeigt es. Im Haus eines Polizeichefs in Alcalá de Henares wurden über 20 Millionen Euro in bar gefunden, mutmaßlich Schmiergeld aus Drogendeals.

Die Gewalt, die mit diesem Handel einhergeht, nimmt dramatisch zu. In Spanien berichten Fahnder von Entführungen und Schießereien, in den Niederlanden wird die Sicherheitslage in Häfen wie Rotterdam durch Bandenkriege belastet. Die Kriminellen nutzen Verschlüsselungstechnologien und operieren mit einer Brutalität, die an Hollywood-Filme erinnert.Der gestiegene Kokainzufluss spiegelt sich im Konsum wider. In Deutschland stieg der Anteil der Erwachsenen (18–59 Jahre), die mindestens einmal im Jahr Kokain konsumieren, von 0,6 % (2015) auf 1,6 % (2021). Europaweit haben etwa 3,7 Millionen Erwachsene (1,3 %) im letzten Jahr Kokain genommen, wobei Städte wie Amsterdam, Antwerpen und Bristol Spitzenreiter im Abwasser-Nachweis sind. Die Droge, einst ein Symbol der Oberschicht, hat sich in der Mitte der Gesellschaft etabliert – ein Trend, der durch den Preisverfall und die hohe Verfügbarkeit begünstigt wird.Die gesundheitlichen Folgen sind alarmierend. In Deutschland mussten 2023 etwa 65.000 Kokainkonsumenten medizinisch versorgt werden, dreimal mehr als 2013. Europaweit war Kokain 2021 in 27 % der akuten Vergiftungen in Notaufnahmen involviert.

Der Mischkonsum mit anderen Substanzen, wie synthetischen Stimulanzien oder Alkohol, verstärkt die Risiken.Doxh die Behörden schlagen zurück, doch der Kampf ist ungleich. Europol meldete 2022 die Zerschlagung eines „Superkartells“, das ein Drittel des europäischen Kokainmarktes kontrollierte, mit 49 Festnahmen in mehreren Ländern. In Deutschland fordern Zollgewerkschaften wie der BDZ mehr Ressourcen, etwa Röntgenanlagen, da nur ein Bruchteil der Container kontrolliert werden kann. Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska kündigte eine Intensivierung des Kampfes an, gab jedoch zu, dass eine vollständige Eindämmung kaum möglich sei.

Die Kokainschwemme stellt Europa vor eine komplexe Herausforderung. Die Kombination aus Rekordproduktion, innovativen Schmuggelmethoden, organisierter Kriminalität und steigendem Konsum überfordert die bestehenden Abwehrmechanismen. Während Beschlagnahmungen zunehmen, bleibt der Großteil der Droge unentdeckt, was nicht nur die öffentliche Sicherheit, sondern auch die Gesundheit der Bevölkerung bedroht. Ohne eine globale Strategie – von der Produktionsbekämpfung in Südamerika bis zur Nachfragereduktion in Europa – wird der „weiße Tsunami“ kaum aufzuhalten sein.

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