Ein zentraler Tag im christlichen Glauben ist der Karfreitag, der Freitag vor Ostern. Er ist ein Gedenktag an den Leidensweg und die Kreuzigung Jesu Christi auf dem Hügel Golgatha. Vom althochdeutschen Wort „kara“, das Klage, Kummer oder Trauer bedeutet, leitet sich der Name „Karfreitag“ ab. Der Karfreitag ist Teil der österlichen Dreitagefeier, die mit dem Gründonnerstag beginnt und mit dem Segen am Ostermorgen endet.
Die Geschichte des Karfreitags ist eng mit neutestamentlichen Ereignissen verbunden. Die Kreuzigung Jesu wird im Markusevangelium mit den Worten „Es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten“ (Mk 15,22-25 EU) beschrieben. Im frühen Christentum galt dieser Tag zunächst als Gedenktag, der als „Kreuzigungsopfer“ gefeiert und genutzt wurde, um auf das Osterfest vorzubereiten. Zur Feier dieses Tages haben sich im Laufe der Zeit verschiedene Bräuche und liturgische Praktiken entwickelt.
In der römisch-katholischen Kirche gehört es zur Karfreitagsliturgie, das Kreuz zu verehren und ein strenges Fastengebot einzuhalten. Evangelische Kirchen begehen den Karfreitag oft mit besonderen Gottesdiensten und Andachten, in deren Mittelpunkt das Leiden Christi steht.
In vielen Ländern ist der Karfreitag auch ein gesetzlicher Feiertag, so z. B. in Deutschland, wo der Karfreitag als so genannter „stiller Tag“ begangen wird. Um den Ernst und die Bedeutung des Tages zu wahren, gelten an diesem Tag besondere Einschränkungen für öffentliche Veranstaltungen und Unterhaltungsprogramme.