Titelbild: European Union Election Observation Mission Liberia 2023
Prince Yormie Johnson war eine bedeutende Figur in der Geschichte Liberias, bekannt sowohl für seine Rolle als Kriegsherr während des Bürgerkriegs als auch für seine politische Karriere. Geboren am 6. Juli 1952 in Tapeta, Nimba County, Liberia, begann Johnson seine militärische Laufbahn in der Liberianischen Nationalgarde, die später in die Streitkräfte Liberias umgewandelt wurde.
Während des Ersten Liberianischen Bürgerkriegs schloss sich Johnson Charles Taylors National Patriotic Front of Liberia (NPFL) an, trennte sich jedoch später von Taylor und gründete seine eigene Fraktion, die Independent National Patriotic Front of Liberia (INPFL). Diese Gruppe war verantwortlich für die Gefangennahme, Folter und Hinrichtung von Präsident Samuel Doe im Jahr 1990.
Nach dem Bürgerkrieg ging Johnson ins Exil nach Nigeria, wo er zum Christentum konvertierte und sich mit der Familie Doe versöhnte. Er kehrte 2004 nach Liberia zurück und wurde 2005 in den Senat gewählt, wo er Nimba County bis zu seinem Tod am 28. November 2024 vertrat.
Johnson gründete mehrere politische Parteien, darunter die National Union for Democratic Progress (NUDP) und die Movement for Democracy and Reconstruction (MDR).Trotz seiner umstrittenen Vergangenheit blieb Johnson eine einflussreiche Figur in der liberianischen Politik und war bekannt für seine Predigten in einer evangelikalen Kirche. Er kandidierte zweimal erfolglos für das Präsidentenamt, 2011 und 2017.