Künstlerische Darstellung einer Voyager-Sonde im All NASA/JPL – http://solarsystem.nasa.gov/multimedia/display.cfm?IM_ID=2194 (file)
Die Raumsonde Voyager 1 hat sich nach einer langen Phase, in der sie nur unverständliche Daten gesendet hat, mit nützlichen Informationen zurückgemeldet.
Die Sonde, die sich in einer Entfernung von rund 22 Lichtstunden von der Erde befindet, hatte über Monate hinweg nur noch Datenmüll gesendet. Zwischenzeitlich hatte es sogar den Anschein, als sei die Mission zum Scheitern verurteilt. Aber jetzt schickt Voyager 1 wieder Forschungsdaten.
Die Probleme begannen im November 2023, als die von Voyager 1 gesendeten Daten im Binärcode – einer Computersprache, die nur aus Nullen und Einsen besteht – keinen Sinn mehr ergaben. Im März 2024 entschied sich das Betriebsteam der NASA für einen digitalen „Stups“.
Das Flight Data Subsystem (FDS) der Sonde schickte daraufhin eine komplette Speicherabfrage zur Erde. Bei dieser Speicherabfrage stellte sich heraus, dass der „Fehler“ auf einen beschädigten Code auf einem einzigen Chip zurückzuführen war. Dieser machte etwa 3 Prozent des FDS-Speichers aus. Die wissenschaftlichen und technischen Daten von Voyager 1 wurden durch den Verlust dieses Codes unbrauchbar.
Das NASA-Team kann diesen Chip natürlich nicht physisch reparieren oder ersetzen. Es ist jedoch möglich, den betroffenen Code an einer anderen Stelle im FDS-Speicher zu platzieren. Obwohl kein einzelner Speicherbereich groß genug ist, um den gesamten Code aufzunehmen, kann das Team ihn in Abschnitte aufteilen und diese getrennt speichern. Dabei müssen sie auch sicherstellen, dass das Hinzufügen des beschädigten Codes nicht zur Folge hat, dass diese Bereiche einzeln oder in ihrer Gesamtheit nicht mehr funktionsfähig sind.
Voyager 1 wurde im September 1977 gestartet und ist derzeit das am weitesten von der Erde entfernte von Menschen geschaffene Objekt zur Erforschung der äußeren Ränder unseres Sonnensystems. Es bleibt spannend zu sehen, welche weiteren Informationen uns diese bemerkenswerte Mission noch zu Tage fördern wird.
Quellen: Heise online und NASA/JPL