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Justiz

Von Drach angeschossener Wachmann und Nebenkläger ist verstorben

Der Nebenkläger im Prozess gegen den Reemtsma-Entführer Thomas Drach und einen Komplizen ist tot.

Der Mann war 2019 bei einem Überfall auf einen Geldtransport auf dem Flughafen Köln/Bonn schwer verletzt worden. Sollte sich herausstellen, dass sein Tod im Zusammenhang mit dem Raubüberfall steht, könnte dies Konsequenzen für die mutmaßlichen Täter, Drach und seinen Komplitzen, haben.

Der Prozess neigt sich dem Ende zu, in dem es um vier Überfälle geht und darum, ob außer den beiden Angeklagten noch andere an den Taten beteilligt waren.

Thomas Drach ist ein deutscher Krimineller, der mehrfach wegen Gewaltverbrechen verurteilt worden ist. Der Öffentlichkeit ist er vor allem als Haupttäter der Reemtsma-Entführung von 1996 bekannt.

Drach wurde 1960 in Köln geboren und wuchs mit seinem jüngeren Bruder Lutz in Erftstadt bei Köln auf. Sein Vater war leitender Angestellter bei den Mielewerken, seine Mutter arbeitete als Sekretärin. Mit 12 Jahren begann sich Drach für Autos zu interessieren, mit 13 Jahren wurde er erstmals von der Polizei wegen Autodiebstahls verhaftet. Nach dem Schulabbruch aufgrund schlechter Leistungen begann Drach eine Lehre als Automechaniker, die er später abbrach. 1981 verübte er zusammen mit seinem Bruder einen aufsehenerregenden Raubüberfall auf eine Kölner Sparkasse.

Nach seiner Entlassung aus der Haft wurde Drach mit kriminellen Machenschaften in Osteuropa in Verbindung gebracht, er pendelte regelmäßig zwischen Köln und Budapest.

1996 entführten Drach und seine Komplizen den Hamburger Soziologen und Tabakerben Jan Philipp Reemtsma aus seinem Anwesen in Hamburg und forderten 20 Millionen DM Lösegeld.

Reemtsma wurde in einem Keller gefangen gehalten, wo er angekettet war und von Drach mit Verstümmelung bedroht wurde. Nach 33 Tagen Gefangenschaft wurde Reemtsma am 26. April 1996 freigelassen. Drach floh nach Argentinien und wurde ausgeliefert. Danach in einem Prozess zu 14.5 Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung 2013 lebte Drach bei einem Freund auf Ibiza.

Drach steht derzeit wegen vier Raubüberfällen seit Februar 2022 vor Gericht.

Zudem bleibt offen, aber nicht angeklagt, warum Wolfgang Koszics, einer der Entführer von Jan Philipp Reemtsma, unter mysteriösen Umständen in Portugal gestorben ist. Für seine Beteiligung an der Entführung wurde er zu 10.5 Jahren Gefängnis verurteilt. Zumindest machte er Fahrten durch Südeuropa, deren Gründe bis heute nicht geklärt sind.

Nach seiner Freilassung lebte er in Armut. Die Staatsanwaltschaft Hamburg schloss das Verfahren 2015 als vermutlichen Suizid ab.

Seine Leiche wurde am Fuße einer Klippe an der portugiesischen Algarveküste gefunden.

Die Todesursache war noch unbekannt, aber die Polizei vermutet, dass er entweder Selbstmord begangen hat oder von der Klippe gestoßen wurde, weil er möglicherweise Zugang zu einem Teil des Lösegelds hatte.

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