Quelle: Video und Bilder Sta Verden/LKA Hannover
Die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt Niedersachsen bitten die Bevölkerung erneut um Mithilfe bei der Suche nach Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg und veröffentlichen zu diesem Zweck unter anderem ein Video eines der Gesuchten und Informationen zum aktuellen Stand der Ermittlungen: Seit 2015 ermitteln die beiden Behörden gegen Daniela K., Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg wegen Mordversuchs. Die Taten wurden zwischen 1999 und 2016 begangen. Im Zuge der laufenden Ermittlungen ist der Vorwurf weiterer Straftaten gegen das Trio bekannt geworden.
Insgesamt sind dem Trio aus Sicht der Staatsanwaltschaft Verden und des LKA Niedersachsen 13 schwere Raubtaten zuzurechnen (siehe Liste der Taten). Den drei Beschuldigten wird nun unter anderem auch erpresserischer Menschenraub zur Last gelegt. Ihnen wird vorgeworfen, aufgrund eines gemeinsamen Tatplans arbeitsteilig am 23.08.2014 in Elmshorn und am 02.01.2015 in Osnabrück die Kassenbüros von Einkaufsmärkten überfallen zu haben. Dabei sollen sie Angestellte unter Vorhalt von Pistolen und Elektroschockern zur Geldherausgabe genötigt haben.
Den Angeschuldigten Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub wird darüber hinaus zur Last gelegt, am 14.04.2009 einen weiteren schweren Raub auf einen Einkaufsmarkt in Löhne-Ulenburg begangen zu haben. Die Haftbefehle wegen dieser Taten hat das zuständige Ermittlungsgericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft Verden entsprechend erweitert. Darüber hinaus stehen die Beschuldigten im Verdacht, am 02.11.2004 in Leverkusen, am 30.09.2011 in Celle, am 24.12.2012 in Stade und am 19.10.2015 weitere Kassen von Verbrauchermärkten überfallen zu haben. Der Gesamtschaden der 13 Taten beläuft sich auf über 2,7 Millionen Euro.
In zwei Fällen liegen den Ermittlungsbehörden Anhaltspunkte dafür vor, dass im Vorfeld der Taten Wohnobjekte angemietet wurden, um von dort aus die späteren Tatorte auszukundschaften bzw. sich zur Tatvorbereitung in der Nähe aufzuhalten.
Konkret geht es um die Taten in Stuhr und Hildesheim. Es besteht der Verdacht, dass Daniela K. sich als Sarah (Tat in Stuhr) und Lucia (Tat in Hildesheim) ausgegeben und dabei möglicherweise gefälschte Ausweisdokumente zur Anmietung vorgelegt haben könnte. Diese Dokumente werden nun zusammen mit den Fragen veröffentlicht:
- Wer kann Angaben zu den gefälschten Ausweisdokumenten machen?
- Wer hat eine Wohnung oder ein Gebäude an die Tatverdächtigen
vermietet? - Bei welchen anderen Taten wurden ebenfalls Objekte an die
Tatverdächtigen vermietet?
Darüber hinaus dauern die Fahndungsmaßnahmen nach den beiden gesuchten Tatverdächtigen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg an.Das LKA Niedersachsen wertet im Auftrag der StA Verden weiterhin eine Vielzahl von Beweismitteln aus.
Darunter sind digitale Spuren im Umfang von 17 Terabyte (Stand 08/24). Dies entspricht ausgedruckt bis zu 86.000.000.000 DIN A4 Seiten.
Zu diesen digitalen Spuren gehören auch Fotos, die Burkhard Garweg in einer für Vorbereitungshandlungen genutzten Hildesheimer Wohnung zeigen sollen. Die Fotos zeigen den Gesuchten im Fenster gespiegelt. Sie wurden vermutlich im Januar 2016 aufgenommen.
Ein Video, das ebenfalls Burkhard Garweg zeigen soll, wurde bei der weiteren Auswertung des digitalen Beweismaterials gefunden.
In dem Video spricht der Angeklagte Garweg mit einer „Karin“ oder „Carin“ und wünscht ihr viel Erfolg bei der Untersuchung.Mimik und Gestik sowie Aussprache des mutmaßlichen Diebes sind in dem bewegten Bild deutlich erkennbar. Die Ermittlerinnen und Ermittler hoffen, dass sich daraus neue Hinweise ergeben, die helfen, den Täter zu fassen. Und sie fragen die Bevölkerung:
Wer ist „Karin“, „Carin“, was hat sie mit Burkhard Garweg zu tun?
Dass Burkhard Garweg von 2008 bis 2016 mit einer Lebensgefährtin in einer Wohnung im Berliner Bezirk Neukölln lebte, wissen die Ermittler inzwischen durch die Auswertung von Beweismitteln. Anschließend zog er auf ein Grundstück am Markgrafendamm.
Zudem gibt es Hinweise, dass sich der Gesuchte immer wieder für einen gewissen Zeitraum in Hamburg aufgehalten haben könnte.
Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass sich Burkhard Garweg weiterhin in Deutschland aufhält und über einen erheblichen Unterstützerkreis in der linken Szene verfügt.
In diesem Zusammenhang haben die Ermittlungsbehörden auch Zeugenvernehmungen mit ehemaligen RAF-Terroristen durchgeführt.
Zudem soll Burkhard Garweg während seiner Zeit in Berlin eine Fotografenschule besucht haben.Die Ermittlungsbehörden halten es für wahrscheinlich, dass er aufgrund dieser Kenntnisse zumindest zeitweise als Fotograf gearbeitet haben könnte.
Auch hier fragen die Ermittlerinnen und Ermittler: Wer hat Hinweise auf eine fotografische Tätigkeit?
Erkenntnisse, dass Burkhard Garweg zahlreiche Beziehungen zu zahlreichen Frauen unterhalten haben könnte, liegen auch der StA Verden und dem LKA Niedersachsen vor. Frauen, die mit Burkhard Garweg in einer Beziehung waren, werden daher von den Ermittlungsbehörden gebeten, sich mit dem LKA Niedersachsen in Verbindung zu setzen.
Hinweise nimmt das LKA Niedersachsen unter Telefon +49511 9873-7400 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. Unter folgendem Link ist auch weiterhin das anonyme Hinweisgeberportal BKMS® erreichbar: https://www.bkms-system.net/bkwebanon/report/clientInfo?cin=G75VZW&c=-1&language=ger.
Die Identität des Hinweisgebers ist bei der Nutzung des BKMS® absolut geschützt. Sie ist für die Nutzung des Systems weder erforderlich noch von Bedeutung. Die Hinweise und Dialoge werden automatisch anonymisiert. Eine Rückverfolgung ist nicht möglich.
Da die flüchtigen Beschuldigten bewaffnet sein könnten, rät das LKA Niedersachsen den Bürgerinnen und Bürgern dringend davon ab, die Gesuchten selbst anzusprechen.