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Maasai-Männer unterhalten sich während einer Viehauktion im Dorf Msomera in Handeni, Tansania, am 15. Juli 2022. Im Juni 2022 begann Tansania mit der Umsiedlung von Maasai-Hirten aus dem berühmten Ngorongoro-Schutzgebiet in den 600 Kilometer südlich gelegenen Bezirk Handeni, was von Menschenrechtsaktivisten als unrechtmäßige Vertreibung bezeichnet wurde. Die indigene Gemeinschaft lebt seit über einem Jahrhundert in dem Reservat, das zum UNESCO-Welterbe im Norden Tansanias gehört. Doch nun droht ihnen die Vertreibung, da die Behörden behaupten, dass ihre wachsende Bevölkerung den Lebensraum der Wildtiere bedroht. Die Behörden betonen, dass die Umsiedlung freiwillig ist. (Foto: AFP)
Afrika

Umsiedlung von Massai aus dem Ngorongoro-Krater in Tansania begonnen

Titelbild:

Maasai-Männer unterhalten sich während einer Viehauktion im Dorf Msomera in Handeni, Tansania, am 15. Juli 2022. Im Juni 2022 begann Tansania mit der Umsiedlung von Maasai-Hirten aus dem berühmten Ngorongoro-Schutzgebiet in den 600 Kilometer südlich gelegenen Bezirk Handeni, was von Menschenrechtsaktivisten als unrechtmäßige Vertreibung bezeichnet wurde.
Die indigene Gemeinschaft lebt seit über einem Jahrhundert in dem Reservat, das zum UNESCO-Welterbe im Norden Tansanias gehört.
Doch nun droht ihnen die Vertreibung, da die Behörden behaupten, dass ihre wachsende Bevölkerung den Lebensraum der Wildtiere bedroht.
Die Behörden betonen, dass die Umsiedlung freiwillig ist. (Foto: AFP)

Daressalam, Tansania

Angesichts einer starken Zunahme der Einwohnerzahl und des Viehbestandes hat am Donnerstag eine Umsiedlung von Massai-Familien aus dem Ngorongoro-Krater in Tansania begonnen. Der Präfekt der Region Arusha, John Mongella, sagte, von den 296 Familien, die nach Handeni, 600 Kilometer weiter südlich umsiedeln wollten, hätten sich 20 auf den Weg gemacht. Der Ngorongoro-Krater im Norden Tansanias zählt zum Unesco-Welterbe.

Seit 1959 hat die Einwohnerzahl in Ngorongoro von 8000 auf mehr als 100.000 zugenommen, der Viehbestand ist von 260.000 im Jahr 2017 auf heute mehr als eine Million gewachsen. Der Anwalt und Menschenrechtsaktivist Joseph Oleshangay bezeichnete die Umsiedlung als „Vertreibung“, die gegen den Willen der Einwohner erfolge. Der Präfekt sagte, es gebe „keine Vertreibung“. Die Teilnehmer der Umsiedlung hätten sich freiwillig gemeldet und erhielten Hilfe von der Regierung.

Die Massai werfen der Regierung seit Jahren vor, sie wolle sie aus ihren angestammten Siedlungsgebieten vertreiben, um daraus Safari-Gebiete zu machen. Am vergangenen Wochenende gab es in Loliondo, 125 Kilometer nördlich von Ngorongoro, Zusammenstöße zwischen Polizisten und Massai. Dabei wurde ein Polizist getötet. UN-Experten sprachen von 30 Verletzten.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International nannte die Umsiedlung eine „erzwungene illegale Vertreibung“. 2009 waren tausende Massai-Familien aus Loliondo weggebracht worden, um für einen Safari-Anbieter aus den Vereinigten Arabischen Emiraten Platz zu schaffen. Die tansanische Regierung hat dieses Abkommen 2017 nach Vorwürfen der Korruption widerrufen.

ao/lan

© Agence France-Presse

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