Titelbild: Geheimes Staatspolizeihauptamt; Prinz-Albrecht-Straße 8 in Berlin (1933) Bundesarchiv, Bild 183-R97512 / Autor/-in unbekannt / CC-BY-SA 3.0
Stella Goldschlag war eine deutsche Jüdin, die während des Zweiten Weltkriegs als Gestapo-Spitzelin arbeitete. Als „Greiferin“ spürte sie in Berlin untergetauchte Juden auf und lieferte sie den Verfolgern aus. Für diese Tätigkeit hatte sie auch den Spitznamen „blondes Gespenst“.
Die begabte Sängerin und Modezeichnerin wurde 1922 in Berlin geboren. Im Jahr 1941 heiratete sie den jüdischen Musiker Manfred Kübler, mit dem sie in den Untergrund ging. Im Jahr 1943 wurde sie verhaftet und gefoltert. Zum Schutz ihrer Eltern vor der Deportation war sie zur Kollaboration mit den Nationalsozialisten bereit. Ihren Mann und ihre Eltern konnte sie nicht retten, obwohl sie Hunderte von Juden verriet. Immer wieder wird sie von Mitgliedern des Widerstands angegriffen und schwer verletzt.
Nach dem Krieg wurde sie mehrfach angeklagt, verurteilt und zu verschiedenen Haftstrafen verurteilt. Sie war fünf Mal verheiratet und änderte in dieser Zeit mehrmals ihren Namen. Sie litt unter Depressionen und Schuldgefühlen. Mehrere Male versuchte sie, sich das Leben zu nehmen. Sie ist 1994 in Freiburg im Breisgau gestorben.
Mehrere Bücher, Filme und Theaterstücke beschäftigen sich mit ihrem Leben. Sie gilt als eine der umstrittensten und tragischsten Figuren der deutschen Geschichte.