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Namibia kasaan media, 1989, 2021
Cold Case

Serienmord in Namibia – in Rehoboth und Okahandja

(BlR/MCvtH)

Leichenteile in der Region um Khomas

Normalerweise ist Namibia das Land der Schönheit für Einheimische und für Urlauber. Die ehemalige deutsche Kolonie zeigt sich für Ausländer von ihrer besten Seite.

Doch Namibia hat auch dunkle Seiten, nicht nur das ungesühnte Verbrechen an den Namavölkern durch die deutschen Kolonialtruppen unter von Trotha, sondern auch durch herkömmliche Kriminalität, wie Raub und Mord.

Was sich jedoch in den Jahren 2004-2007 abspielte, konnte selbst der Superstar der südafrikanischen Polizeipsychologen, Brigadier Dr. Gérard Labuschagne, nicht klären. Südafrika hatte nach den ungeklärten Morden ein dreiköpfiges Ermittlerteam aus Pretoria zur Unterstützung der Nachbarn übersandt.

Entlang der Autostraße B1, daher wurde der Täter der B1 Butcher getauft, wurden Tüten mit Leichenteilen von später teilweise identifizierten Prostituierten aufgefunden. Die Nationalstraße, die in Namibia von der Grenze Angolas bis zu der südafrikanischen Nordgrenze führt, streifte nur das Gebiet der Ablageorte. Juanita Mabula (21, in 2005), Melanie Janse (22, in 2005), Sanna Helena Ill Garoes (36,in 2007) wurden in gut organisierten Verstecken aufgefunden. Es wurden nur einige der Leichen identifiziert, die abseits der Trasse der Autostraße über Monate abgelegt worden waren. Alle identifizierten Opfer sprachen Afrikaans und Damara. Alle Opfer waren als vermisst gemeldet worden. Die Frauen waren tagelang, nach den Taten, in einem Kühlhaus eingefroren und später erst unbemerkt an die Fundorte verbracht worden. Die Taten selbst waren das Abscheulichste, was die namibianische Polizei bis dahin zu bearbeiten hatte. So entstand auch wider aller Informationen der Behörden ein in der Bevölkerung tief verwurzeltes Misstrauen durch die Taten. Die eigentlich schlimme Folge der unheimlichen Mordserie waren die Vorurteile, die aus der Situation entstanden, und zu regelrechten verbalen Hetzattaken auf deutschstämmige Bürger animierten, da die Spuren zu deutschen Verdächtigen führten.

Im Jahre 2007 wurde ein gewisser Heinz Knierim verhaftet, der ein Deutscher vor Ort in Namibia war. Ihm waren die Taten nicht nachzuweisen, obwohl er wegen einer Vergewaltigung festgenommen worden war. Er wurde auch in Deutschland wegen sexueller Misshandlung gesucht. Der Vorwurf der Vergewaltigung wurde aber letztendlich gegen 800 Namibia Dollar (etwa 50 Euro) eingestellt. Aber die Spur führte in die deutschstämmige Gemeinde Namibias und es gab einen regelrechten Aufschrei in dem südwestafrikanischen Land. Heinz Knierim war schwer erkrankt und wurde wegen fehlender Beweise 2010 entlassen. Das Regionalgericht in Katutura konnte der Anklage nicht folgen. Er legte Klage gegen das Land Namibia ein.
Namibianische Frauen riefen den Täter öffentlich auf, sich zu stellen und die fehlenden Leichenteile zur Beerdigung herauszugeben, was niemals geschah. Der Namibian berichtete seinerzeit ausführlich über die Serie und die Angst der Frauen.

Danach geriet Hans Husselmann ins Visier der Ermittler. Er nahm sich das Leben unter dem erneuten Verdacht, an den Morden entlang der B1 im Großraum Windhuk beteiligt gewesen zu sein. Trotz zahlreicher Bemühungen, wie auch im Fall von Hans Husselmann, der schon 15 Jahre wegen Mordes in Haft gesessen hatte, war es der namibianischen Sicherheitspolizei nicht möglich, diesen Serienmord zu klären.
Der Täter muss mit einer enormen Akribie und einem Hang zur Perfektion in seiner Tat vorgegangen sein. Auch das Profil passte nicht auf den verstorbenen Hans Husselmann, der erneut in eine Vergewaltigung verwickelt gewesen war und sofort in das Rampenlicht der Ermittler rückte, bis er sich dann das Leben nahm. Nach seinem Tod musste die Polizei zugeben, dass es nicht unbedingt Husselmann gewesen sein musste, vielleicht waren es Trittbrettfahrer oder mehrere Täter, räumte die Polizei ein.

Einige Jahre später wurden, nach weiterem Fund eines Kopfes, in Grootfontein, auch in Betracht gezogen, dass der Täter weitergezogen war, wahrscheinlich in Richtung Norden. Der Fall versandete im wahrsten Sinne des Wortes und konnte nicht geklärt werden. Vielleicht, so stellte einer der Ermittler, Nelius Becker, fest, hatte der Täter auch seine Vorgehensweise so geändert, dass weitere Morde erst in der Zukunft überhaupt entdeckt werden können. Es gibt kein Phantombild und keine Täterbeschreibung.

Entlang der b1, BlR,teetasse, 2017

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