Wie Leichen laufen die Abhängigen durch Straßen mit offenen Geschwüren. Hochgradig abhängig von Fentanyl. Die Zahlen erregen Besorgnis. 2021 war Fentanyl schon für 102 Todesfälle mitverantwortlich. Doch Berlin rüstet sich für die synthetische Droge. Das berichtete die Berliner Zeitung.
Fentanyl ist ein synthetisches Opioid, das erstmals in den 1960er Jahren entwickelt wurde. Es wurde als Schmerzmittel für den medizinischen Gebrauch eingeführt und wird vor allem bei starken Schmerzen eingesetzt, beispielsweise nach operativen Eingriffen oder bei Krebspatienten.
Die Geschichte von Fentanyl als Droge in den USA begann in den 1990er Jahren.
Die Pharmaindustrie führte neue Formen von Opioiden ein, um Patienten mit starken Schmerzen besser behandeln zu können. Fentanyl wurde in verschiedenen Formen verschrieben, darunter Transdermalpflaster, Lutschtabletten und Injektionslösungen.
In den USA hat der Missbrauch von Fentanyl in den letzten Jahren alarmierende Ausmaße erreicht.
Es wird als eine der Hauptursachen für die sogenannte „Opioidkrise“ betrachtet, die das Land seit den späten 1990er Jahren stark betrifft.
Im Laufe der Zeit gelangte Fentanyl jedoch auch auf den Schwarzmarkt und wurde zum beliebten und gefährlichen Rauschmittel. Da es 50 bis 100 Mal stärker ist als Morphin, eine andere Form von Opioiden, ist die Menge, die für eine tödliche Überdosis benötigt wird, sehr gering. Dies hat zu einer starken Zunahme der Überdosis-Todesfälle geführt.
Ein weiteres Problem ist, dass illegales Fentanyl oft in China hergestellt und über den Postversand in die USA geschmuggelt wird. Es ist auch bekannt, dass es illegal hergestellt wird, oft unter unhygienischen Bedingungen. Diese Art von Fentanyl ist oft noch potenter als medizinisches Fentanyl und birgt ein noch größeres Risiko für die Konsumenten.
Die Situation hat sich jedoch deutlich verschlimmert. Der illegale Handel mit Fentanyl hat zugenommen und es wurden verschiedene Varianten des Wirkstoffs entwickelt, wie zum Beispiel Carfentanyl, das noch stärker ist als Fentanyl.
Besorgniserregend ist vor allem die Tatsache, dass Fentanyl oft als Beimischung zu anderen Drogen verkauft wird, wie zum Beispiel Heroin, Kokain oder synthetische Drogen wie MDMA. Dies führt zu einer erhöhten Gefahr für die Konsumenten, da sie die extrem potenten Dosen von Fentanyl nicht einschätzen können und eine Überdosis riskieren.
Die Regierung der Vereinigten Staaten hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um dem Fentanyl-Missbrauch entgegenzuwirken. Dazu gehört die verstärkte Überwachung des Versandhandels, die Strafverfolgung von Drogenhändlern und die Förderung von Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen.