Quellen ERT AMNA-MPA Titelbild: Beispielbild
Zwei Patrouillenboote, eine Fregatte der griechischen Marine, drei Hubschrauber und neun weitere Schiffe haben am Donnerstag das Mittelmeer in dem besonders tiefen Seegebiet, westlich der Halbinsel Peloponnes, abgesucht. Die griechischen Behörden nahmen unterdessen neun Personen fest, die im Verdacht stehen, Mitglieder einer Schleuserbande zu sein, das berichtet die griechische Nachrichtenagentur AMNA-MPA .
Es wird mit mehr als 500 Toten gerechnet.
Die neun Verdächtigen ägyptischer Nationalität, seien in der Hafenstadt Kalamata auf dem Peloponnes festgenommen worden. Unter ihnen sei auch der Kapitän des gesunkenen Schiffes, teilten die Hafenbehörden mit.
Vor der Südküste Griechenlands ist am Mittwoch ein Flüchtlingsboot aus Nordafrika kommend gekentert und gesunken.
Es ist eine der größten Flüchtlingskatastrophen des Jahres. Mindestens 79 Menschen starben.
Viele werden noch vermisst.
An Bord des Schiffes befanden sich etwa 500 Menschen aus Pakistan, Ägypten und Syrien und anderen Ländern. Das Boot war völlig überladen. Es wird gemutmasst, dass mehr als 700 Flüchtlinge an Bord waren.
Küstenwache, Marine, Handelsschiffe und Flugzeuge leiteten eine große Such- und Rettungsaktion ein, die die ganze Nacht andauern sollte.
Die Zahl der Vermissten ist noch unbekannt.
Das Boot sank nach Angaben der griechischen Behörden in internationalen Gewässern etwa 75 Kilometer südwestlich der südgriechischen Stadt Pylos auf dem Peloponnes.
Bislang wurden 104 Menschen wurden gerettet.
Viele, die gerettet wurden, hielten sich an Wrackteilen fest und vermochten nicht zu schwimmen. Laut Küstenwache hatte niemand eine Rettungsweste.
Durch die ungleichmässige Verteilung – vielleicht, weil die Flüchtlinge in Panik gerieten, kippte das Boot.
Viele der erschöpften Überlebenden wurden in den Hafen von Kalamata gebracht, wo sie in einem großen Lagerhaus Schlafsäcke und Decken erhielten. Draußen bauten die Helfer Zelte für diejenigen auf, die eine erste Versorgung benötigten.
Der amtierende Ministerpräsident Ioannis Sarmas rief eine dreitägige Staatstrauer aus.