Die Kriegsgefahr in Europa wächst stündlich und scheinbar ist es den Verantwortlichen nicht möglich, eine deeskalierende Situation zu schaffen.
Bundeskanzler Olaf Scholz sprach mittlerweile davon: „Einen Krieg in Europa zu verhindern!“ Derweil hat Putin in Belarus ein Manöver gestartet, das das ganze Potenzial des möglichen Konfliktes abdecken soll. Angriffs-und Verteidigungsstrategien werden hier geprobt.
Auch in der Ukraine beginnt heute ein zehntägiges Manöver, das als Vorbereitung der Verteidigung bei russischer Intervention gelten soll.
Da auch das Baltikum von einer Militärintervention betroffen sein könnte, hier geht man von einem Doppelschlag Putins aus, die Besetzung der Ukraine und die Annektierung des Baltikums, setzt man dort auf Wehrhaftigkeit und Verhandeln.
Dabei verstecken sich die meisten Staaten hinter Deutschland. Die Mechanismen und Lehren aus dem Kalten Krieg vor nunmehr 30 Jahren scheinen nicht zu funktionieren. Verhandlungen treffen auf verhärtete Positionen.
Man will es nicht wahrhaben, dass Putin, der einst 2001, kurz nach den Anschlägen in New York, in Russisch und Deutsch eine bedeutende, wahrscheinlich die beste Rede seiner gesamten Amtszeit im Bundestag hielt, nun wild auf Krieg zu sein scheint.
Damals sah man auf absehbare Zeit den europäischen Teil Russlands in der EU. Damals sah man den Russen, den man jetzt wieder als Iwan fürchtet, als einen wichtigen Bestandteil Europas.
Warum schloss man nicht Taten dieser Rede an?
Das entbindet Putin natürlich nicht von dem unverzüglichen Rückzug seiner fast wie die Rote Armee auf den Westen vorrückenden Soldateska.
Die vielen kleinen Kriegstreiber, die Putin im Westen einfing, um seine nationalistische Botschaft zu verbreiten, sollte er aufrufen, zu schweigen.
Wenn Putin und davon kann man ausgehen, seine Rede damals ehrlich meinte, so soll man ihn an diese zweifellos immer wieder erinnern.
Was wurde aus all den wohl geschliffenen Worten?
Innerhalb von nur 20 Jahren.
Der beschämende Weg in einen Konflikt, der innerhalb von ein paar Wimpernschlägen zu einem Inferno eskalieren kann. Wer davon etwas hat, möge sich bitte an die gedachte Front stellen und warten, bis dort über sein Schicksal entschieden wird.