Titelbild: Beispielbild Atomkrieg Pixabay
Ein Atomkrieg, auch als thermonuklearer Krieg bezeichnet, ist ein Konflikt, bei dem Kernwaffen eingesetzt werden. Die einzigen bisherigen Einsätze solcher Waffen in einem Krieg waren die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki durch die USA im August 1945.
Die Entwicklung von Atomwaffen begann in den 1930er Jahren mit der Entdeckung der Kernspaltung. Während des Zweiten Weltkriegs starteten die USA das Manhattan-Projekt, um eine Atombombe zu entwickeln. Dies führte 1945 zum ersten erfolgreichen Test einer Plutoniumbombe und kurz darauf zu den Abwürfen auf Japan.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann das nukleare Wettrüsten zwischen den USA und der Sowjetunion. Beide Supermächte bauten riesige Arsenale an Atomwaffen auf, was zu einer Politik der gegenseitigen gesicherten Zerstörung (MAD) führte. Diese Doktrin besagte, dass ein Atomkrieg zur völligen Vernichtung beider Seiten führen würde.
Obwohl die Gefahr eines globalen Atomkriegs nach dem Ende des Kalten Krieges abnahm, bleibt das Risiko bestehen. Länder wie Nordkorea, Indien und Pakistan besitzen Atomwaffen, und geopolitische Spannungen können jederzeit eskalieren.
Russland hat im Zuge des Angriffskrieges auf die Ukraine seine Atomwaffendoktrin vor einigen Wochen verschärft und erweitert, um auf die aktuellen geopolitischen Spannungen zu reagieren.
Die neue Doktrin erlaubt den Einsatz von Atomwaffen nicht nur als Reaktion auf nukleare Angriffe, sondern auch bei konventionellen Angriffen, die eine kritische Bedrohung für die Souveränität Russlands oder seiner Verbündeten darstellen. Dies bedeutet, dass Russland Atomwaffen einsetzen könnte, wenn es sich durch konventionelle militärische Angriffe bedroht fühlt. Damit versucht er, Druck auszuüben und seine Kriegsziele durchzusetzen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die erweiterte Definition von „Aggression“. Russland betrachtet nun auch Angriffe von Nicht-Kernwaffenstaaten, die von Kernwaffenstaaten unterstützt werden, als direkte Bedrohung. Dies könnte die Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen senken und die Wahrscheinlichkeit eines nuklearen Konflikts erhöhen.
Wladimir Putin hat mehrfach betont, dass Russland bereit ist, Atomwaffen einzusetzen, um seine Interessen zu verteidigen. Diese Drohungen sollen insbesondere westliche Länder davon abhalten, die Ukraine militärisch zu unterstützen oder Langstreckenwaffen gegen Russland einzusetzen.
Mehrere Unterstützer, darunter die USA und Großbritannien, Frankreich genehmigten nun den Raketeneinsatz ausdrücklich auf russisches Gebiet.
Die internationale Gemeinschaft reagiert besorgt auf diese Entwicklungen. Experten warnen, dass die neue Doktrin das Risiko eines nuklearen Konflikts erhöht und die globale Sicherheit destabilisieren könnte.
Ein Atomkrieg hätte katastrophale Folgen für die Menschheit und die Umwelt. Neben der sofortigen Zerstörung durch Explosionen und Feuerstürme würde der freigesetzte Ruß in die Atmosphäre gelangen und das Klima weltweit abkühlen, was als nuklearer Winter bezeichnet wird.