PEGIDA – der braune Ungeist formiert sich wieder
Neue Wortkreationen, leere Hülsen wie „Volksverräter“, „Widerstand“ oder „Lügenpresse“, wie Zitate auf der Facebookseite von Herrn Bachmann beweisen. Kriegsflüchtlinge werden als „angreifende Horden“ herabgesetzt. Es ist nichts, außer Hass und Zwietracht, Hetze und Aufruf zur Gewalt, wenn man den Galgen auf der letzten Veranstaltung sieht. Es scheint nur ein Programm zu geben, das der Ewiggestrigen. Zynisch wird die Demonstration ein „Montagabendspaziergang“ genannt. Während Deutschland im Chaos eines internationalen und politischen Desasters zur moralischen Weltmacht aufsteigt, tituliert Bachmann die Flüchtlinge als „Viehzeug“ und „Dreckspack“.
Die Welt des Lutz Bachmann ist radikal, verklärt und spätpubertär. Sie hat nichts mit dem zu tun, was eigentlich der Kern des Geschehens ist.
Sie ist zweifellos nationalsozialistisch verblendet. Journalisten erhalten Morddrohungen, die sich mit den „neuen Rechten“ auseinandersetzen. Da reichen Beschimpfungen nicht mehr. Die Strukturen des Staates werden offensichtlich durch die PEGIDA nicht anerkannt.
Flugs weiß Bachmann auch den Galgen zu rechtfertigen:
Zitat Bachmann auf seiner Facebookseite:
„So, da ist der pöhse pöhse „Riesengalgen“…
… wer das „monströse Teil“ nicht findet, er ist ca 1,20m lang, aus dünnen Latten (also kein Verstoß gegen Versammlungsauflagen), kann offensichtlich einhändig getragen werden und befindet sich im unteren, linken Bilddrittel. Sieht so schon ganz anders aus, als auf dem martialischen Pressebild, welches den Eindruck eines 5m hohen, massiven Galgens vermittelte. Wir sind erleichtert und ob der falschen Schreibweise von #FastSonderschülerSigmar, nämlich mit „ie“ statt wie korrekt nur mit „i“, schon fast ein bisschen belustigt.
Belustigt im doppelten Sinn sogar. Zum Ersten wegen des Schreibfehlers und zum Zweiten ob der unfassbaren Übertreibung unter Zuhilfenahme von vorsätzlich verfälschendem Fotoschnitt seitens der #Lügenpresse. Meine Fresse müssen diese Schreiberlinge einen Druck von oben haben, wenn sie derart leicht zu entlarvenden Unsinn schreiben. In diesem Sinne, gute Nacht Freunde!
#Galgengate ##MerktEuchDieNamen #MontagIstPegidaTag #MerkelMussWeg #FastSonderschülerSigmar #PEGIDA #DresdnerThesen“
Zitat Ende
Tanja Fersteling, Co-Rednerin von Herrn Bachmann, bei der „galgenträchtigen“ Veranstaltung in Dresden letzte Woche, schwadronierte über die Abspaltung Sachsens von der BRD. Den Rest der zusammenhangslosen Rede kann jeder auf YouTube hören, der sich das anhören will. Wir haben das Video eingebettet. Unrechtsbewusstsein bei PEGIDA gleich null. Die dümmliche Rede von der ehemaligen Bürgermeisterkandidatin Fersteling wurde von Volksverräter Rufen begleitet. Bei Beobachtern erzeugte die Rede Ferstelings nur noch Übelkeit, bestenfalls Spott.
PEGIDA erscheint wie der „Saalordner“ der AfD, eine Kumpanei zwischen den Parallelwelten der Rechten ist seit Langem bekannt. Man könnte sich fürchten. Eurohasser und Ausländerfeinde in einer kruden Mischung der Theorien, die schon in Nürnberg, während der Prozesse 1945/46, verurteilt wurden.
Mehr und mehr verschwimmt die Masse der AfD und der PEGIDA zu einer untragbaren Mischung für die Demokratie.
Deshalb ist es an der Zeit diese zu verbieten.
Die AfD ließ im Thüringer Landtag durch die Zahnärztin Herold unlängst im gleichen politischen Ansinnen nach Listen von Homosexuellen und Transsexuellen anfragen, um Angst unter Minderheiten zu schüren. Ausreden können bei der Fragestellung der Kleinen Anfrage nicht gelten. Jeder, der ein wenig denken kann, kann sich ausmalen, was geschieht, wenn solches Gedankengut in irgendwelche politische Verantwortung kommt. Für den Staat Bundesrepublik Deutschland wird es Zeit zu handeln.
Der Referent der im Thüringer Landtag für Bildung, Jugend, Gleichstellung, Asyl- und Migrationspolitik, Tino Gaßmann, fand gegenüber uns deutliche Worte über das Ansinnen der AfD-Herold.
„Meines Erachtens zeigt die Anfrage von Frau Herold zeigt sehr deutlich, welches verachtende Menschenbild die AfD ihrem politischen Handeln zugrundelegt. Anscheinend sollte es nach Auffassung der AfD eine öffentliche Kennzeichnung und – zu Ende gedacht – eine staatliche Diskriminierung von Menschen geben, die lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell oder intersexuell leben. Das erinnert stark an das Verhalten der Nationalsozialisten im Dritten Reich und an Zeiten, in denen sich Homosexuelle registrieren lassen mussten. Die AfD zeigt mit der ihrer absurden und nicht akzeptablen Anfrage sehr offen, dass sie sich an anderen sexuellen Orientierungen stört. Wir hoffen, dass sich die Menschen in Thüringen nicht von solchen Anfragen einschüchtern lassen. Unser Ziel ist ein weltoffener Freistaat Thüringen, in dem sich alle Menschen wohl, sicher und nicht diskriminiert fühlen. Dafür treten wir politisch ein.“
Der Bundesminister des Innern findet endlich richtige Worte. Lange hat es gedauert. Vielleicht ist es schon zu spät. Da bleibt die Frage, warum der Bundesinnenminister die PEGIDA nicht verbietet? Gibt es schon gewalttätige Gruppen innerhalb der PEGIDA? Jegliche politische Aktivität von PEGIDA sollte verboten werden. Dabei steht zu befürchten, dass einige aus dem harten Kern der „Galgenvögel“ sich in den Untergrund aufmachen. Wenn das nicht schon geschehen ist. Zu viele Asylbewerberheime brannten schon. Blieb es nur bei verbalen Brandstiftungen? Es bleibt den Ermittlungsbehörden überlassen, diesen Anschlägen nachzugehen.
Zudem ist zu prüfen, ob unter den Teilnehmern der „Montagabendspaziergänge“ Beamte sind, die dann wohl nicht mehr auf dem Boden Verfassung stehen würden, und somit für ihre Betätigung von einer weiteren beruflichen Laufbahn ausgeschlossen werden müssten.
Bachmann ist einer der profiliertesten Hetzer aus der rechten Ecke geworden. Nun muss gefragt werden, ob Herr Bachmann sich vor eine verfassungsfeindliche Organisation stellt, deren Aushängeschild er zu sein scheint.
Krude Rassentheorien, Menschen in Not, die von Bachmann als „Glücksritter“ und anderes diffamiert werden. Ein weiteres Ziel hat der sächsische Saubermann ausgemacht, Homosexuelle. Dazu lud er Akif Pirinçci zu einem Leseabend in das faschistische Umfeld ein, der aus seinen Werken las.
PEGIDA radikalisiert in einer Form, die vermuten lässt, dass Andersdenkenden bald Gewalt angetan wird.
Mit „Hitlerbärtchenselfie“ und mutmaßlicher Volksverhetzung ist Lutz Bachmann zum neuen Star der rechten Szene aufgestiegen, es fiel ihm einfach. Die Zeit scheint reif für Schreihälse und Hetzer. Jedes Mittel ist ihm Recht, Menschen, die nicht in sein kaputtes Weltbild passen, zu diffamieren. Wie auch Journalisten, die er persönlich als „Lügenpresse“ diffamiert.
Beruhigend allerdings ist, Bachmann kann nichts anderes, außer hetzen. Es stellt sich jedoch die Frage, von wem Bachmann für seine, in Begleitung von Kameraden, Deutschland bewusst im Ansehen der Welt herabsetzenden Auftritte bezahlt. Eine weitere Frage, der der Verfassungsschutz hinterhergehen sollte, inwieweit der durch den Galgen für Merkel und Gabriel bekannte Hetzer, seinen Worten jetzt auch Taten folgen lässt.
Unverständnis erregt mittlerweile in der Öffentlichkeit eher der Umstand, dass PEGIDA noch nicht als verfassungsfeindlich an jeglicher Betätigung gehindert wird.
Bachmann ist ein Abbild des politisch Bösen in Deutschland.
Nun fragt sich nach dem „Galgengate“ die Republik, ob die mutmaßlich faschistische PEGIDA noch unter die Meinungsfreiheit fallen kann, ob nicht endlich jemand handelt, nicht wie in den 1930 er Jahren das Warten zum Auftakt einer neuen, noch schäbigeren Diktatur führt. PEGIDA zeigt durch „Galgengate“, dass sich diese „Bewegung von Patrioten“ nicht mit demokratischen Strukturen auseinandersetzen kann. Oder will.
Jedoch, ein Vertreter des Bundesamtes für Verfassungsschutz, mit dem wir sprachen, erklärte: „Wir haben die PEGIDA schon im Auge!“