Beitrag: rm
Das Reinigen der Nistkästen gehört zu den spannendsten winterlichen Gartenarbeiten.
Wie allgemein bekannt ist, müssen Nistkästen alljährlich geleert und gereinigt werden, um im Frühjahr erneut für eine Brut zur Verfügung zu stehen.
Öffnet man die Kästen, sieht man oft erst, ob eine Brut erfolgreich war (keine taube Eier im Nest, keine toten Jungvögel) und welches Tier den Kasten benutzt hat. So nutzen Meisen meist ganz weiche Nestbaumaterialien, wie Moos. Findet man Rindenstücke, war der Kasten wahrscheinlich von Kleibern benutzt.
Auch andere Tiere nutzen die Kästen, wie Wespen oder Hornissen oder die alten Vogelnester dienen als Winterquartier, wie in unserem Falle.
Eine Haselmaus (Muscardinus avellanarius) hat es sich zwischen dem Laub gemütlich gemacht und hält darin ihren Winterschlaf. Nicht nur warm ist es dadurch, sondern sie ist auch vor Fressfeinden (wie z.B. Wildschweinen) geschützt. Diese Haselmaus wurde im Saarland entdeckt. Bei dem Kasten handelt es sich im Übrigen um eine Fledermaushöhle. Diese eignen sich besonders, um den Tieren einen Unterschlupf zu bieten.
Haselmäuse sind die kleinsten Vertreter der Familie der Bilche (dazu gehört z.B. auch der Siebenschläfer) und sind nicht mit Mäusen verwandt. Die putzigen kleinen Säugetiere mit den großen Ohren und dunklen Kulleraugen sind nachtaktiv und deshalb in natura kaum zu sehen. Sie leben vorwiegend in Büschen und Hecken und ernähren sich von Beeren und Nüssen. Heimisch sind sie in ganz Mitteleuropa.
Haselmäuse halten von Oktober bis ca. April einen Winterschlaf.
In den EU-Mitgliedsstaaten ist die Haselmaus in Anhang IV der FFH-Richtlinie gelistet. Es besteht strenger Artenschutz, weil ihre Habitate in unserer Landschaft immer mehr verschwinden.
In Österreich wurde sie dieses Jahr zum Tier des Jahres erkoren.