Titelbild: Ostermarsch 2022 in Berlin – Mitglieder der Internationale der Kriegsdienstgegner*innen (IDK) Beyerw – Eigenes Werk
Ostermärsche sind eine politische Ausdrucksform der Friedensbewegung in Deutschland. Sie werden von pazifistischen oder antimilitaristischen Motiven getragen. Sie finden regelmäßig jährlich in Form von Demonstrationen und Kundgebungen statt. Die Ursprünge der Ostermärsche gehen auf britische Atomwaffengegner der Kampagne für nukleare Abrüstung (Campaign for Nuclear Disarmament, CND) zurück, die in den 1950er Jahren die so genannten Aldermaston-Märsche organisierten. Bei diesen Märschen demonstrierten rund 10.000 Menschen gegen die atomare Aufrüstung von London zum Atomforschungszentrum Aldermaston.
In Deutschland begannen die Ostermärsche 1960 mit der Organisation des ersten Ostermarsches durch die Naturfreundejugend Hessen anlässlich ihres Landesjugendtreffens. Er führte unter dem Motto „Kampf dem Atomtod“ von Hanau-Steinheim nach Offenbach am Main. In den folgenden Jahren entwickelten sich die Ostermärsche zu einer regelmäßigen jährlichen Tradition der Friedensbewegung in Deutschland.
Sie begannen, Atomwaffen abzulehnen und mündeten in eine breite Forderung nach Abrüstung und friedlichen Konfliktlösungen. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine könnte zu einer Wiederbelebung der Ostermärsche führen, nachdem die Bewegung in den 1990er Jahren an Interesse verloren hatte.
Diskutiert wird nun vor allem über die Haltung zum Krieg: Ist es mit der Überzeugung, dass Konflikte gewaltfrei gelöst werden müssen, zu vereinbaren, Waffen in die Ukraine zu liefern?