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Cold Case

Österreichs mysteriösester Mord – das Massaker von St Peter in der Au, 1947

Titelbild Beispielbild KI bearbeitet

Das Massaker von St. Peter in der Au ist einer der schockierendsten und zugleich mysteriösesten ungeklärten Kriminalfälle Österreichs. Es ereignete sich in der Nacht vom 23. auf den 24. Mai 1947 auf dem abgelegenen Sternleitenhof in der Gemeinde St. Peter in der Au, im Bezirk Amstetten, Niederösterreich.

Elf Menschen, darunter sechs Kinder, wurden brutal ermordet. Bis heute konnte weder der Täter noch das genaue Motiv zweifelsfrei ermittelt werden, was den Fall zu einem düsteren Kapitel der österreichischen Nachkriegsgeschichte macht.In der Nacht des 23. Mai 1947 drang ein unbekannter Täter oder möglicherweise mehrere Täter in den Sternleitenhof ein, ein Bauernhof, der von der Familie Pimmer bewohnt wurde. Die Opfer wurden systematisch und mit großer Brutalität getötet:

Franz Pimmer (47), der Bauer und Familienvater,Anna Pimmer (43), seine Frau,ihre sechs Kinder, Franz (17), Anna (15), Maria (13), Josef (11), Rosa (8) und Alois (5),Theresia Höckner (59), die Mutter von Anna Pimmer,Franz Höckner (62), Theresias Bruder, Josef Lehner (19), ein Knecht, der auf dem Hof arbeitete, waren massakriert.

Die Tötungsmethoden waren grausam und zielgerichtet. Die meisten Opfer wurden mit einer Schusswaffe – vermutlich einem Gewehr – erschossen, einige zusätzlich mit einem Beil oder einer Axt erschlagen. Die Schüsse trafen vor allem Kopf und Oberkörper, was auf eine Hinrichtungsart hindeutet. Die Kinder wurden teilweise im Schlaf überrascht, andere offenbar auf der Flucht oder beim Versuch, sich zu verstecken. Der Knecht Josef Lehner wurde außerhalb des Hauses gefunden, möglicherweise beim Versuch, Hilfe zu holen.

Der Sternleitenhof lag abgelegen in einer hügeligen, bewaldeten Gegend Niederösterreichs, etwa 10 Kilometer von Amstetten entfernt. Diese Isolation bot dem Täter Schutz vor Entdeckung und erschwerte später die Ermittlungen. Der Hof war ein typischer Bauernhof der Nachkriegszeit, bescheiden, mit Vieh und Feldern, aber ohne großen Reichtum. Es gab keine Anzeichen eines Raubzugs – Geld und Wertsachen blieben unberührt.

Am Morgen des 24. Mai 1947 entdeckte ein Nachbar die Leichen, nachdem er den Hof besuchen wollte und auf ungewöhnliche Stille stieß. Er alarmierte sofort die Behörden. Die Gendarmerie und später die Kriminalpolizei aus Wien wurden eingeschaltet, da die Dimension des Verbrechens die lokalen Kapazitäten überstieg.Die Ermittlungen begannen unter schwierigen Bedingungen. Österreich befand sich 1947 in der Nachkriegszeit unter alliierter Besatzung, die Infrastruktur war beschädigt, und die Polizei verfügte nur über begrenzte Ressourcen. Dennoch wurde der Fall mit großem Aufwand untersucht. Über 200 Personen wurden befragt, darunter Nachbarn, Bekannte und mögliche Verdächtige.Die Tatwaffe konnte nicht eindeutig identifiziert werden, obwohl Schusswunden auf ein Gewehr (vermutlich Kaliber 8 mm oder ähnlich) hinwiesen. Die Axt oder das Beil wurde am Tatort gefunden, trug aber keine verwertbaren Spuren.Eine Spur führte zu drei schweren Holzkisten, die nach der Tat in der Nähe des Hofes entdeckt wurden. Ihr Inhalt blieb unbekannt, da sie später verschwanden – möglicherweise von Komplizen oder Neugierigen entfernt.Die Nachkriegszeit war geprägt von Spannungen, etwa zwischen ehemaligen Nazis, Widerstandskämpfern und Vertriebenen. Franz Pimmer könnte in Konflikte verwickelt gewesen sein, die mit seiner Familie nichts zu tun hatten. Es gab Gerüchte, er habe während des Krieges mit Schwarzmarktgeschäften oder politischen Aktivitäten Feinde gemacht.

Eine populäre Theorie besagt, dass der Hof als Versteck für Wertgegenstände diente, etwa Gold oder Waffen, die während des Krieges gehortet wurden. Die Kisten könnten darauf hindeuten, doch es fehlen Beweise. Einige Ermittler vermuteten einen persönlichen Streit, etwa um Land oder Erbe, doch die Familie galt als unauffällig und ohne bekannte Konflikte.

Die Brutalität und die fehlenden Spuren könnten auf einen durchreisenden Täter hinweisen, möglicherweise einen Deserteur oder einen Soldaten der Besatzungsmächte. Diese Theorie bleibt spekulativ.Die lokale Bevölkerung war wenig kooperativ, was typisch für ländliche Gemeinden der Nachkriegszeit war. Viele fürchteten Repressalien oder wollten nichts mit der Polizei zu tun haben. Moderne Methoden wie DNA-Analyse standen 1947 nicht zur Verfügung. Fingerabdrücke und andere Spuren wurden zwar gesichert, führten aber zu keinem Ergebnis.Je länger die Ermittlungen dauerten, desto mehr verblassten die Erinnerungen potenzieller Zeugen.

Ein konkreter Hauptverdächtiger wurde nie festgelegt.

Einige Personen gerieten ins Visier:Ein ehemaliger Knecht, der kurz vor der Tat den Hof verlassen hatte, wurde verdächtigt, aber entlastet. Ein Nachbar, der Streit mit Franz Pimmer gehabt haben soll, wurde befragt, hatte jedoch ein Alibi.Es gab Spekulationen über Besatzungssoldaten oder flüchtige Kriegsverbrecher, doch diese Spur führte ins Leere.Der Fall wurde in den 1950er-Jahren kaltgestellt, da keine neuen Hinweise auftauchten. In Österreich verjährte Mord damals nach 20 Jahren (heute 30 Jahre), weshalb die Ermittlungen 1967 offiziell eingestellt wurden. Später, in den 1990er-Jahren, wurde der Fall im Rahmen von Cold-Case-Recherchen erneut untersucht, jedoch ohne Erfolg – die meisten Beweismittel waren verloren oder unbrauchbar geworden. Das Massaker von St. Peter in der Au hat einen festen Platz in der österreichischen Kriminalgeschichte. Es wurde in Büchern, Dokumentationen und Artikeln thematisiert, etwa in der ORF-Dokumentation „Ungeklärte Morde“. Die Abgelegenheit des Tatorts, die hohe Opferzahl und das Fehlen eines Motivs machen es zu einem Fall, der bis heute fasziniert und verstört. Die Region selbst spricht nur ungern über die Tat – der Sternleitenhof verfiel mit der Zeit und ist heute kaum mehr als eine Ruine. Das Massaker bleibt ein Rätsel, das durch die Umstände der Nachkriegszeit, die Brutalität der Ausführung und die fehlenden Spuren unlösbar erscheint.

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