Titelbild: Alfred Herrhausen (1985), fotografiert von Wolf P. PrangeWolf P. Prange – Historisches Institut der Deutschen Bank, Frankfurt am Main
Alfred Herrhausen, Vorstandssprecher der Deutschen Bank, wurde am 30. November 1989 bei einem Bombenanschlag in Bad Homburg vor der Höhe ermordet.
Die linksterroristische Rote Armee Fraktion (RAF) bekannte sich zu der Tat, die Echtheit des Bekennerschreibens wurde jedoch angezweifelt.Die Ermittlungen ergaben, dass der Anschlag mit einer Bombe militärischer Bauart verübt wurde, was nicht der bisherigen Vorgehensweise der RAF entsprach.
Trotz umfangreicher Ermittlungen und verschiedener Theorien, unter anderem einer möglichen Beteiligung der DDR-Staatssicherheit oder des hessischen Verfassungsschutzes, konnte der Mord bis heute nicht vollständig aufgeklärt werden.
Auch wurde sein visionäres Verhalten im Zusammenhang mit einem Schuldenschnitt für die ärmsten Länder als mögliches Motiv gesehen.
Herrhausen war bekannt für seine Vorschläge zum Schuldenerlass für arme Länder, die ihn zu einer prominenten und umstrittenen Persönlichkeit machten.
Sein Tod löste große Bestürzung aus, Zehntausende nahmen an einem Schweigemarsch in Frankfurt teil.