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Cold Case

Neugegründete Mordkommission „Gajo 96“ bearbeitet Cold Case und wendet sich mit True-Crime-Kurzfilm an die Öffentlichkeit

Film und Titelbild, Quelle Polizei Cloppenburg/Vechta/EUROPOL

Wer war es, der Nenad Gajanovic im August 1996 ermordet hat? Eine Mordkommission der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Oldenburg geht dieser Frage nach 28 Jahren erneut nach.

Das Jahr 1996 im Rückblick

Am 8. August 1996 fanden Jäger die Leiche eines 35-jährigen Mannes neben einem roten VW Golf in Dümmerlohausen im Landkreis Vechta an der heutigen L853. Das Opfer, Nenad Gajanovic, war mit mehreren Schüssen getötet worden.

Nenad Gajanovic verkehrte in kriminellen Kreisen, beging Einbrüche in Norddeutschland und wohnte in Hamburg. In seiner Umgebung wurde er Gajo genannt. Ein Hotel in der Alexanderstraße in Oldenburg (Oldb.), in dem er sich vor seiner Ermordung versteckt haben soll, war einer seiner letzten Aufenthaltsorte. Der aufgefundene rote VW Golf war zuvor in Bad Essen Gegenstand eines Diebstahls gewesen. Das Opfer stammte aus dem ehemaligen Jugoslawien. Er hatte familiäre Beziehungen dorthin.

Die damals eingerichtete Mordkommission hatte keinen Erfolg bei der Aufklärung des Falles, der zu den Akten gelegt wurde. Heute wird der Mordfall als Cold Case geführt.

Mord verjährt nicht: Der Fall wurde im Jahr 2019 neu aufgerollt

Im Jahr 2019 wurden die Ermittlungsakten und das sichergestellte Beweismaterial im Rahmen einer Überprüfung der alten ungelösten Fälle erneut gesichtet und ausgewertet. Neue Analysemethoden und deren Ergebnisse führten dazu, die Ermittlungen wiederaufzunehmen und im Jahr 2024 die Mordkommission „Gajo 96“ zu gründen. Benannt nach dem Spitznamen des Mordopfers und dem Jahr, in dem er ermordet wurde.

In Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Oldenburg hat die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta einen kurzen Film produziert. Ein Novum, denn der Film gibt auch anhand von Originalfotos und Auszügen aus der Ermittlungsakte Einblicke in den Mordfall. Der Film zeigt Details des Mordfalls, die der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich waren und soll den Bekanntheitsgrad des Falles erhöhen.

Ziel des Films ist die Ansprache von Zeugen oder Mitwissern, die Angaben zum Mord an Nenad Gajanovic machen können. Darüber hinaus soll der Zuschauer ein Gefühl dafür bekommen, wie schwierig es gewesen sein muss, gegen die organisierte Kriminalität zu ermitteln. In dem Kurzfilm wird auch deutlich, wie grausam und heimtückisch die Ausführung der Tat gewesen sein muss. Aus diesem Grund sind in der „True Crime“-Produktion auch Bilder enthalten, die eine Triggerwarnung erforderlich machen.

Hinweisportal, Belohnung und Kontakt

Für Hinweise, die zur Aufklärung und Ergreifung der Täter führen, hat die Polizeidirektion Oldenburg 5.000 Euro Belohnung ausgesetzt. Die Zuerkennung der Belohnung erfolgt in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Oldenburg.

Die Entscheidung über die Zuerkennung und Verteilung der Belohnung ist unanfechtbar. Die Belohnung ist ausschließlich für unbeteiligte Privatpersonen bestimmt und steht nicht Amtsträgern zu, zu deren Berufspflichten es gehört, strafbare Handlungen zu verfolgen.

Im Übrigen ist die Entgegennahme von Hinweisen unter Wahrung der Vertraulichkeit möglich. Damit kann auch eine anonyme Aussage bei der Polizei gewährleistet werden.

Mögliche weitere Straftaten im Zusammenhang mit dem Mordfall sind inzwischen verjährt. Dies gilt nicht für Tötungsdelikte.

Hinweise nimmt die Mordkommission unter der Rufnummer +494471-1860-200 oder unter coldcase@pi-clp.polizei.niedersachsen.de entgegen.

Auf der Internetseite https://nds.hinweisportal.de/moko-gajo-96 ist ein Hinweisportal eingerichtet, über das Zeugen anonym mit der Polizei in Kontakt treten können. Dort können auch Dateien und Bildmaterial hochgeladen werden.

Unterstützung der Ermittlungen durch Europol – Mithilfe bei der Aufklärung des Sachverhalts ist auch für die Bevölkerung möglich

Die Mordkommission wird bei ihren Ermittlungen von EUROPOL unterstützt. Denn es ist davon auszugehen, dass das Opfer enge Kontakte zur international organisierten Kriminalität hatte bzw. ihr mutmaßlich angehörte. Es ist daher auch davon auszugehen, dass das Mordmotiv und die Täterschaft in diesem Umfeld zu suchen sind.

Bei der Suche nach Zeuginnen und Zeugen und damit gegebenenfalls nach Mitwisserinnen und Mitwissern des Tötungsdeliktes ist die Mordkommission auch auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen: Die Bürgerinnen und Bürger werden um das Teilen der Beiträge der Polizei zu diesem Sachverhalt auf den bekannten Social Media Kanälen gebeten.

Über den Fortgang der Ermittlungen und die Einbindung der Bevölkerung wird die Polizei in den sozialen Medien berichten. Bürgerinnen und Bürger können ihre Unterstützung zeigen und sich aktiv an der Aufklärung des Falles beteiligen, indem sie den Hashtag #gajo96 verwenden.

Facebook: https://www.facebook.com/PolizeidirektionOldenburg/?locale=de_DE

Instagram: https://www.instagram.com/polizei.cloppenburg.vechta/?hl=de

X: https://x.com/Polizei_CLP_VEC

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