Nazis stören CSD in Bautzen und schüchtern Teilnehmer ein

Titelbild: Beispielbild/pixabay

Wegen angekündigter rechter Demonstrationen steht der Christopher Street Day (CSD) in Bautzen in diesem Jahr unter besonderem Polizeischutz. Rund 500 Teilnehmer zieht der CSD in Bautzen an, der zum zweiten Mal stattfindet. Zur gleichen Zeit sind bis zu 400 Personen zu einer Demonstration gegen Homosexuelle angemeldet.

Spätestens als sich die Neonazis in #Bautzen formiert hatten, hätte der erste Wasserwerfer aus dem Depot rollen müssen. pic.twitter.com/TAqtaL01Mc

— Bubo @burbonk.bsky.social (@burbonk) August 11, 2024

Die geplante Abschlussparty des CSD wird aufgrund der angespannten Sicherheitslage und der starken Mobilisierung rechter Gruppen aus Sicherheitsgründen abgesagt. Um einen störungsfreien Ablauf der Veranstaltungen zu gewährleisten, ist die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort.

Leider gelang dies nicht.

Die rechten Parolen,die dabei gebrüllt wurden, sollten auch ein parlamentarisches Nachspiel haben.

In Bautzen laufen etwa 700 rechtsextreme durch die Stadt, immer wieder wird unter anderem „Nazikiez“ skandiert. Gleich soll es mitten durch die Innenstadt gehen, Touristen zeigen sich im Gespräch verängstigt und empört. #BZ1008 pic.twitter.com/sPof64BjAw

— Mattis Quentin (@mattis_qn) August 10, 2024

Die sächsische Justizministerin Katja Meier zeigte sich bestürzt über die Absage. Sie betonte, dass Hass und Hetze gegen queere Menschen keinen Platz in der Gesellschaft haben. Um die Sicherheit zu erhöhen, empfehlen die Organisatoren des CSD den Teilnehmern, sich in Gruppen zu bewegen.

Skandal! Polizei Sachsen lässt Neonazi Aufmarsch freien Lauf. Nazi-Parolen dürfen ohne Probleme skandiert werden! Auflösung der Nazi "Demonstration" findet nicht statt.#Bautzen @NancyFaeser @BMI_Bund pic.twitter.com/kBbyVL0s66

— Predator (@kkl_1211) August 10, 2024

Der CSD erinnert an die Ereignisse des 28. Juni 1969, als Polizisten die New Yorker Schwulen- und Lesbenbar „Stonewall Inn“ stürmten und tagelange Proteste auslösten. Der CSD kämpft für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, Intersexuellen und queeren Menschen.