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Moskau, Russland
Moskau zufolge kann die Schweiz nicht wie vorgeschlagen die Ukraine diplomatisch in Russland vertreten, da sie durch die Sanktionen gegen Russland ihren neutralen Status verloren hat. Die Regierung in Bern könne deshalb „weder als Vermittler noch als Interessenvertreter auftreten“, sagte der Sprecher des russischen Außenministeriums, Iwan Netschajew, am Donnerstag.
Der Sprecher bestätigte, dass die Schweiz vorgeschlagen hatte, die Interessen der Ukraine in Russland zu vertreten. Doch die Schweiz habe die ukrainische Regierung unterstützt und Sanktionen gegen Russland verhängt, sagte er weiter. „Es ist völlig unverständlich, wie man mit einem solchen Verhalten Vermittlungs-, Vertretungs- oder andere (…) Dienste anbieten kann“, fügte Netschajew hinzu.
Schutzmachtmandate haben in der Alpenrepublik eine lange Tradition. Seit dem 19. Jahrhundert übernahm die Schweiz solche Mandate aufgrund ihres neutralen Status hunderte Male, erstmals im Französisch-Preußischen Krieg von 1870 bis 1871. So repräsentierte die Schweiz bereits die Interessen anderer Staaten in verschiedenen Krisensituationen, darunter Russlands in Georgien.
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