Titelbild Kapstadt Waterfront, kasaan media, 2024
Am 29. Mai 2024 finden in Südafrika die Parlamentswahlen 2024 statt.
Die südafrikanische Nationalversammlung und die neun Provinzparlamente werden gewählt. Seit dem Ende der Apartheid sind dies die siebten Wahlen.
Der Afrikanische Nationalkongress (African National Congress – ANC) hat die letzten nationalen Wahlen im Jahr 2019 mit 57,5 % der Sitze in der Nationalversammlung gewonnen. Die größte Oppositionspartei, die Democratic Alliance (DA), erreichte 20,8%. Die linkspopulistische Economic Freedom Fighters (EFF) kam auf 10,8%.
Der ANC unter Präsident Cyril Ramaphosa ist massiver Kritik ausgesetzt. Hohe Arbeitslosigkeit, wirtschaftliche Ungleichheit, Korruptionsvorwürfe gegen Politiker und eine instabile Energieversorgung sind einige der Kritikpunkte. Dennoch verweist die ANC-Führung auf Erfolge, wie die Armutsrate zu senken und die medizinische Versorgung zu verbessern.
Ex-Präsident Jacob Zuma erklärte seinen Austritt aus dem ANC und seine Unterstützung für eine neue Partei, Umkhonto we Sizwe (MK). Der ANC versuchte, die neue Partei zu sanktionieren, scheiterte aber zunächst.
Viele Prognosen gehen davon aus, dass der ANC seine absolute Mehrheit verliert. Da der ANC die Mehrheit der Stimmen verlieren könnte, wird erwartet, dass die Wahlen ein politisches Erdbeben auslösen werden.
Insbesondere im Hinblick auf die Beziehungen zu Russland steht Südafrika vor einem geopolitischen Balanceakt.
Für die Zukunft der Demokratie in Südafrika könnten diese Wahlen entscheidend sein. Die Enttäuschung unter den Wählern ist groß und viele haben das Vertrauen in die Demokratie und die wirtschaftliche Entwicklung verloren.
Diese Wahlen sind ein entscheidender Moment für Südafrika, da sie die politische Landschaft des Landes für die kommenden Jahre prägen werden. Die Ergebnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes haben.