Titelbild: Mordfall Gitta Schnieder, Polizei Lüneburg
Helfen Sie heute Abend mit bei Rudi Cerne und Alfred Hettmer, den Täter zu finden.
Vorab, es hat nichts mit dem Göhrde-Mörder zu tun, wie die Polizei in Lüneburg unserer Redaktion bestätigte.
Heute Abend ab 20.15 Uhr im ZDF.
In einem ungeklärten Mordfall aus dem Jahr 1989 ermittelt derzeit die Cold Case Unit der Polizeidirektion Lüneburg. Auf einem Waldweg zwischen den Ortschaften Holm-Seppensen und Sprötze (Lohberger Forst/Dreimänner-Kiefer) im Landkreis Harburg wurde am 10. April 1989 die 45-jährige Frührentnerin Gitta Schnieder durch einen Messerstich getötet.
Die Leiche wurde wenig später von Joggern gefunden. Ihr Hund, ein schwarzer Pointer-Schäferhund-Mischling, mit dem sie zuvor spazieren gegangen war, wachte neben der Toten.
In der Zeit vom 27.02. bis 05.03.2023 führte die Polizeidirektion Lüneburg unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Thilo Speich, Sachbearbeiter für kriminalpolizeiliche Ermittlungen, eine großflächige Durchsuchung von rund 10 ha Wald in der Umgebung des Tatortes durch.
Unterstützt wurden die Maßnahmen von den Ortsverbänden Stelle-Winsen, Buxtehude und Rotenburg der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (Bereich Archäologie); Standort Lüneburg, der zuständigen Revierförsterei, dem Bauhof Tostedt und drei eigenen Verfügungseinheiten der Polizeidirektion Lüneburg. Ziel der gemeinsamen Aktion war es, tatrelevante Beweismittel zu finden. Diese waren aufgrund kriminaltechnischer Untersuchungen auch nach über 33 Jahren im näheren Tatortbereich zu vermuten.
Bei der Durchsuchung konnten insgesamt 150 Gegenstände sichergestellt werden, wovon derzeit vier als für die Ermittlungen relevant gelten. Die genaue Prüfung der gefundenen Gegenstände hinsichtlich ihrer Relevanz für das Ermittlungsverfahren wird in den kommenden Wochen erfolgen. Auch Goldschmuck und alte Münzen sowie eine Phosphorgranate aus dem Zweiten Weltkrieg kamen bei der akribischen Suche zum Vorschein. Die Suchmaßnahmen wurden kurzzeitig unterbrochen, um die Phosphorgranate durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst abtransportieren zu lassen.
Die Tötung eines anderen Menschen ist das größte Unrecht, das unsere Gesellschaft kennt“, sagte Einsatzleiter Thilo Speich abschließend. Für die neuen Ermittlungen ist es wichtig, dass Maßnahmen durchgeführt werden können, die bei den Ermittlungen im Jahr 1989 und in der Zeit danach nicht durchgeführt werden konnten. Hilfreich sind dabei vor allem die Standards der modernen Kriminaltechnik, die sich seitdem erheblich weiterentwickelt haben. Im Fall Gitta Schnieder gehen wir derzeit davon aus, dass der Täter noch lebt.
Es gibt keine Verjährung bei Mord. Es ist unsere Aufgabe, die Ermittlungen mit Nachdruck und Akribie zu führen, in der Hoffnung, den Täter zu ermitteln und einem beweissicheren Verfahren zuzuführen“.
Bei Gitta Schnieder handelte es sich um eine Ehefrau und Mutter. Sie war etwa 1,65 m groß. Sie hatte brünettes Haar. Zur Tatzeit trug sie grüne Hosen und eine hellgraue Jacke. Außerdem führte sie eine schwarze Handtasche sowie eine rote Hundeleine („Flexileine“) mit sich.
Wenn Sie Hinweise zu den Geschehnissen am Tattag oder zu Gitta Schnieder selbst geben können, melden Sie sich bitte bei der Polizeidirektion Lüneburg, Sachgebiet Cold Case, unter der Telefonnummer 04131-8306-1181 oder per E-Mail an cold-case@pd-lg.polizei.niedersachsen.de.
Bedanken möchten sich die Polizeidirektion Lüneburg, Sachgebiet Cold Case, ausdrücklich bei allen externen Helferinnen und Helfern, ohne die die Durchführung dieser polizeilichen Aktion nicht möglich gewesen wäre.
Quelle: Polizei Lüneburg