Titelbild: KABUL, AFGHANISTAN – 3. AUGUST: Sicherheitskräfte kontrollieren Fahrzeuge an einem Kontrollpunkt, als die Sicherheitsmaßnahmen nach dem US-Drohnenangriff auf Al-Qaida-Führer Ayman al-Zawahiri in der afghanischen Hauptstadt Kabul am 3. August 2022 verschärft wurden. (Foto von Haroon Sabawoon / ANADOLU AGENCY / Anadolu Agency via AFP)
Berlin, Deutschland
Knapp ein Jahr nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan sind laut einem Medienbericht 17.556 frühere afghanische Ortskräfte sowie deren Familienangehörige nach Deutschland eingereist. Die „Welt am Sonntag“ beruft sich dabei auf Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Für gut 6000 weitere Menschen gab es demnach eine Aufnahmezusage.
Die Zahl der eingereisten Ortskräfte selbst wurde mit 5141 angegeben, von denen 3756 bisher eingereist seien. Die Zahl der Aufnahmen sei demnach deutlich höher als in anderen europäischen Staaten, hieß es in der „WamS“. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte wiederholt zugesichert, sich für die Ortskräfte einzusetzen.
Die Bundeswehr war im Juni 2021 nach knapp 20 Jahren aus Afghanistan abgezogen. Im August beteiligten sich nach der Machtübernahme der Taliban deutsche Soldaten dann noch einmal an der chaotischen Evakuierungsaktion vom Flughafen der Hauptstadt Kabul.
Schon damals gab es schwere Vorwürfe gegen die Verantwortlichen in Deutschland und weiteren beteiligten Länder, weil die afghanischen Ortskräfte beim Abzug der internationalen Truppen zunächst größtenteils zurückgelassen wurden. Im Bundestag befasst sich inzwischen ein Untersuchungsausschuss mit den damaligen Ereignissen.
bk/cne
© Agence France-Presse