Die Martinsgans ist eine Tradition, die ihren Ursprung im Heiligen Martin von Tours hat. Der Legende nach wurde Martin im Jahr 371 oder 372 zum Bischof von Tours ernannt. Er versteckte sich jedoch in einem Gänsestall, da er bescheiden war. Das Geschnatter der Gänse war jedoch so laut, dass die Menschen auf ihn aufmerksam wurden und Martin in seinem Stall fanden.
Ein weiterer Grund für den Brauch, am Martinstag Gänsebraten zu essen, ist, dass der Gedenktag des Heiligen Martin ein besonderer Tag im Bauernjahr war. Am Martinstag endete das bäuerliche Wirtschaftsjahr, Löhne, Zinsen und Steuern wurden gezahlt, Tiere geschlachtet. In früheren Zeiten war es üblich, die Zinsen in Form von Naturalien zu zahlen, z.B. in Form von Gänsen.
Damit sie nicht durch den Winter gefüttert werden mussten, gab es am Martinstag Gänsebraten.
Wir haben einige Rezepte für die Martinsgans herausgesucht und wünschen guten Appetit!
Zutaten: 1 Gans (küchenfertig), 250 g Zwetschgen (zuvor eingeweicht), 500 g Äpfel, 2 EL Zucker, 5 EL Brot (trocken, Vollkornschrot), 2 cl Weinbrand oder Cognac, Zimt, 4 EL Sahne, 1 EL Mehl, 3 EL Apfelkompott, Salz und Pfeffer.
Zubereitung: Waschen und Abtrocknen der Gans ist wichtig.
Anschließend wird sie von innen gesalzen.
Die in Wasser eingeweichten Backpflaumen werden entsteint und mit den geschälten und in Stücke geschnittenen Äpfeln vermischt.
Dann werden der Zucker, das geriebene Vollkornbrot, der Zimt und der Weinbrand hinzugefügt und abgeschmeckt. Füllen der Gans mit dieser Mischung und Zunähen der offenen Seite.
Vor dem Braten werden etwa 3 Tassen Wasser und ein Apfelschnitz in die Fettauffangschale gegeben. Die gefüllte Gans auf einen Rost legen. Das Ganze in den vorgeheizten Backofen auf die unterste Schiene schieben. Bei einer Temperatur von 200 °C die Gans ca. 3 Stunden langsam braten. Dabei die Gans ab und zu mit dem Bratensaft übergießen.