Grausiger Fund vor knapp 31 Jahren
Am Dienstag, den 21. Juni 1988 entdeckten Waldarbeiter im Wald bei Rosbach, nahe der BAB 5 im Bereich der Anschlussstelle Friedberg in Fahrtrichtung Frankfurt am Main, in einem Entwässerungsgraben einen skelettierten Leichnam, augenscheinlich war die Leiche nur Wochen zuvor abgelegt worden.
03-Gesicht_450x520,Polizeipräsidium Mittelhessen
Diese Tage vor der Olympiade in Seoul waren ruhig, ein Anhaltspunkt für die Zeit ist das Tor des Monats von Marco van Basten der niederländischen Nationalmannschaft.
Im April Mai 1988 feierte Otto Rehhagel seine erste und Werder Bremens zweite Deutsche Meisterschaft.
Im Mai 1988 stellte der ICE V auf der Neubaustrecke zwischen Würzburg und Mottgers (Hessen) mit 406,9 km/h einen neuen Weltrekord auf. Klaus Töpfer, Bundesumweltminister gönnte sich in diesen Tagen sein Bad im Rhein, jeder erinnert sich an diese Ereignisse.
Wahrscheinlich wurde die Leiche in diesen Wochen in dem Waldstück nahe der Autobahn A5 abgelegt.
Wer kann hierzu sachdienliche Angaben machen?
Die Auffindesituation deutete zweifelsfrei auf ein Tötungsdelikt hin,erklärt der gemeinsame Bericht der Kripo und der Staatsanwaltschaft in Gießen. Wenn auch die Todesart aufgrund des Verwesungszustandes, während der Obduktion, nicht mehr festgestellt werden konnte.
Es war noch nicht einmal das Geschlecht klar. Man ging davon aus, wie auch der Beitrag zu dem Fall von Rudi Cerne in xy ungelöst zeigte, dass die Unbekannte ein Mann war.
Außer einem Ohrstecker waren keinerlei persönliche Papiere oder Gegenstände, die zur Identifizierung der Leiche hätten führen können, daher konnte auch kein Täter ermittelt werden. Der Fall wurde zu den Akten gelegt.
Ohrring_176x176, Polizeipräsidium Mittelhessen
Erst 2017 wurde der Cold Case wieder aufgenommen, mit überraschenden Wendungen.
Zunächst wurde festgestellt, die Leiche war eine Frau, die aus Europa stammte, eine spätere Isotopenanalyse ergab, dass sie im Grenzgebiet, wahrscheinlich in einer Gebirgsregion, zwischen Polen und der Ukraine, von 1953 bis 1963 geboren sein musste. In der Adolenz kam sie in die südliche Alpenregion, zwischen der Schweiz und/oder Norditalien.
Verwunderlicherweise lebte sie bis kurz vor ihrem jähen Tod in Indien oder im südostasiatischen Raum, dort in Meeresnähe. Darauf weisen die durch die Isotopenanalyse festgestellten Rückstände der Nahrung hin. Erst kurz vor ihrem Tod kehrte sie zurück nach Deutschland. Danach wurde noch eine Gesichtsrekonstruktion durch einen Sachverständigen der Hochschule Mittweida in Sachsen gefertigt.
Es ist in diesem Zusammenhang müssig zu spekulieren, wie auf sozialen Netzwerken geschehen, ob die Tote vielleicht bei der Bhagwan Sekte des Osho in Poona in Indien gelebt hatte, bevor sie als Touristin wieder nach Deutschland, Europa, kam und nur zufällig in Frankfurt war, als sie ihrem Mörder begegnete.
Zwar stimmen die Entfernung zum Meer und die Zeit des damaligen Sektencamps überein, auch der Ohrstecker erinnert an die Sekte.
Jedoch, man sollte sich nicht auf Indien festlegen.
Spekulationen helfen nicht, nur Fakten.
Interessanter ist die Überlegung, ob sich eine Klassenkameradin aus Italien oder dem Gebiet der italienischen Schweiz an die Unbekannte erinnern kann.
(Daher erscheint dieser Artikel auch in italienischer Sprache und auch in russischer Sprache, Schaltfläche am unteren Ende der Seite mit den jeweiligen Landesfahnen)
Daraus ergibt sich für die Kripo und Staatsanwaltschaft Giessen folgendes Personenprofil:
Die Tote war,
schlanke Frau im Alter von 25 – 35 Jahren, geboren zwischen 1953 und 1963
hatte mittelbraune, gelockte Haare
und war zuletzt Trägerin eines goldfarbenen Ohrsteckers (siehe Bild)
etwa 1,65 m groß
Schuhgröße: 34-35
17 Zahnfüllungen (überwiegend Silberamalgam)
04-Zähne-800,Polizeipräsidium Mittelhessen
ausgeprägter Vorbiss
Blutgruppe A
aufgewachsen in Gebirgsregionen im südöstlichen Polen oder grenznahen Gebieten der Ukraine
in der Pubertät ggfs. Ortswechsel in südliche Alpenregionen, z. B. Schweiz oder Norditalien
lebte längere Zeit in Indien oder anderen meeresnahen, südasiatischen Regionen
Rückkehr nach Mitteleuropa / Deutschland Mitte 1988
keine Drogenkonsumentin
Polizei und Staatsanwaltschaft fragen nun:
Wer kennt die beschriebene Person und kann Angaben zu ihrer Identität machen?
Hinweise bitte an die Polizei in Friedberg,
sachbearbeitende Dienststelle- Polizeipräsidium Mittelhessen
Sachbearbeiter/-in Kripo Friedberg, K 10
E-Mail ppmh@polizei.hessen.de
Telefon (06031) 601 – 0
Quelle für die gemeinsame Presseerklärung
Thomas Hauburger, Pressesprecher Staatsanwaltschaft Gießen
1 Kommentar
Der Fall ist schräg.
Warum sollte die Frau, die laut der Isotopenanalysen in Indien lebte, kurz darauf in einem Drainagegraben im Wald bei Limburg liegen.
Für mich stellt sich die Frage, ist die Isotopenuntersuchung korrekt oder kann sie genauso kontaminiert werden wie die Genanlysen bei dem Phantom, das durch Europa geisterte? (Mord an M. Kiesewetter)
Das Bild der Frau ist scheußlich und sagt eigentlich nichts aus.
Wie soll sie aus Polen nach Tirol gekommen sein und dann nach Indien?
Vielleicht war sie eine Künstlerin, Zirkus oder so. Oder Angehörige des diplomatischen Dienstes. Mit Poona glaube ich nicht.