Titelbild:Taurus Marschflugkörper Qualitätssicherung, Taurus Luftwaffe
Die Ukraine hat Deutschland mehrfach in den letzten Tagen um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern gebeten, die eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern haben und Bunkeranlagen durchbrechen können.
Die Bundesregierung prüft noch, ob sie dem Wunsch nachkommen kann. Das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland könnte sich verschlechtern, wenn Deutschland Taurus an die Ukraine liefert.
Russland hat bereits vor einer Eskalation des Konflikts gewarnt.
Deutschland will aber die Ukraine im Krieg gegen Russland unterstützen und hat bereits Patriot-Abschussrampen geliefert. Die Bundesregierung prüft, wie sie sicherstellen kann, dass die Taurus-Raketen nicht auf russischem Boden einschlagen.
Die Ukraine versichert, dass sie die Raketen nur innerhalb ihrer Grenzen einsetzen will, um russische Ziele in der Ukraine zu treffen. Die Taurus-Raketen könnten der Ukraine einen Vorteil im Krieg verschaffen .
Auf breite Zustimmung stößt die mögliche Lieferung von „Taurus“-Marschflugkörpern an die Ukraine. Eine mögliche Reichweitenbeschränkung stößt jedoch auf Kritik – vonseiten der Opposition und der Regierungsparteien.
Gegen eine solche Begrenzung sprach sich beispielsweise der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter aus. Das meldet die ARD.
Der Marschflugkörper Taurus ist eine Mittelstrecken-Luft-Boden-Marschflugkörper-, die von der deutschen Firma Taurus Systems GmbH entwickelt wurde. Der Taurus wurde erstmals in den 1990er Jahren konzipiert und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.
TAURUS Systems GmbH (TSG) wurde 1998 von den Gesellschaftern MBDA Deutschland GmbH (Deutschland) und Saab Dynamics AB (Schweden) gegründet.
Die Geschichte des Taurus begann in den späten 1980er Jahren, als die Bundeswehr beschloss, eine neue Präzisionswaffe zu entwickeln. Das Ziel war es, eine effektive Waffe zu schaffen, die tief in feindliches Gebiet eindringen konnte und dabei hochpräzise Ziele treffen konnte.
Das erste Projekt wurde als „Taurus KEPD-150 “ bezeichnet und hatte eine Reichweite von über 500 Kilometern und eine Geschwindigkeit von Mach 0,8 (960 km/h). Das Design wurde jedoch später überarbeitet, um eine größere Reichweite und eine noch höhere Geschwindigkeit zu erreichen.
Im Jahr 2005 wurde der Taurus als „Taurus KEPD 350“ in die Bundeswehr eingeführt. KEPD steht für „Kinetic Energy Penetrator and Destroyer“ und bezieht sich auf die Fähigkeit des Taurus, Ziele durch kinetische Energie zu durchdringen und zu zerstören.
Seit der Einführung hat der Taurus mehrere Verbesserungen erfahren.
Die aktuellste Version, der Taurus KEPD 350K, wurde im Jahr 2018 eingeführt. Der Taurus KEPD 350K hat eine Reichweite von über 500 Kilometern und kann verschiedene Arten von Zielen, darunter Bunker, Hardened Aircraft Shelters (Hartzielunterstände) und Schiffe, angreifen.
Der Taurus wird nicht nur von Deutschland, sondern auch von anderen Ländern, wie Spanien und Südkorea, eingesetzt.
Der Taurus hat sich als äußerst präzise, zuverlässig und leistungsstark erwiesen und ist heute eine wichtige Komponente der militärischen Kapazitäten vieler Nationen.