Kiew, Ukraine
Titelbild: Ermittler tragen am 23. September 2022 einen Leichensack aus einem Wald in der Nähe von Izyum in der Ostukraine, wo ukrainische Ermittler nach der Rückeroberung der Stadt von den russischen Streitkräften mehr als 440 Gräber freigelegt haben, was zu neuen Vorwürfen über Kriegsgräuel führt. (Foto: SERGEY BOBOK / AFP)
Die ukrainischen Behörden haben nahe der zurückeroberten Stadt Isjum insgesamt 436 Leichen exhumiert, von denen 30 den Angaben zufolge Folterspuren aufweisen. „Die meisten (Leichen) weisen Anzeichen eines gewaltsamen Todes auf, 30 weisen Folterspuren auf“, teilte der Gouverneur der Region Charkiw, Oleg Synegubow, am Freitag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Es seien Leichen mit Strick um den Hals, mit gefesselten Händen, mit gebrochenen Gliedmaßen und Schusswunden gefunden worden. Mehreren Männern seien die Genitalien amputiert worden, erklärte der Gouverneur. All dies seien „Beweise für die schrecklichen Folterungen, denen die Angreifer die Einwohner von Isjum ausgesetzt haben.“
Ukrainische Streitkräfte hatten bei einer Gegenoffensive zuvor zahlreiche von Russland besetzte Gebiete zurückerobert. Vor einer Woche entdeckten sie in Isjum in der Region Charkiw nach eigenen Angaben hunderte Gräber und mehrere „Folterräume“.
Der Kreml bestreitet, dass russische Truppen für die Gräueltaten verantwortlich sind und bezeichnete die Entdeckung von Massengräbern als Falschmeldungen.
kbh/noe
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