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Kriminalfälle

Kambomannen – ein weiteres Mysterium aus Norwegen

Bild: Kripos Norge

Weiterer Mord

Eigentlich will man den Gesamtzusammenhang nicht glauben.

Doch, es muss einen dieser Zusammenhänge geben, die eben das Leben oder wie in den vorliegenden Fällen, der Tod schreibt. Parallelen finden sich zu den Fällen der Isdal Frau und der Toten, acht Jahre später (1995), im Plaza Hotel in Oslo.

Es war nichts Ungewöhnliches, dass eine Leiche am 22.September 1987, entlang der Bahnlinie nahe Oslo, zwischen Kambo und Moss gefunden wurde. Der Tote war, so ergaben rechtsmedizinische Untersuchungen, von einem Zug überrollt worden.

 

Die Bekleidung des Toten war mutmasslich aus Deutschland. Zunächst waren da die obligatorischen Thrombosestrümpfe, zwei Socken für medizinische Unterstützung mit drei blauen Streifen oben und einer offenen Spitze an den Zehen.

Hertie, KaDeWe, Feinripp-Unterhemd (Elan Body), die typische Schimanski-Jacke der Tage 1987, als der Duisburger Rüpel-Ermittler der Quotenkönig der ARD war.

Zunächst schien es mysteriös, warum auch aus seiner Kleidung die Etiketten herausgetrennt worden waren. Es war wie bei den bereits oben genannten beiden Todesfällen. Ein Päckchen Zigaretten aus dem damaligen Ostblock, eine fast leere Schachtel Camel, die im Westen für den Osten produziert wurde, fand sich bei der Leiche, wie auch ein Schweizer Taschenmesser, ein rotes Victorinox Swiss Army Taschenmesser des Modells „Climber“.


Die Zigaretten könnten in diesem Zusammenhang aus den Beständen des ehemaligen Intershops der DDR stammen. Mephisto-Schuhe aus dem Traditionunternehmen aus Sarrebourg in Frankreich, die auf Qualität und einen unbedingten Zusammenhang zu der Bundesrepublik hinwiesen. Auf dem Etikett des Elan-Unterhemdes fand sich eine „deutsch“ geschriebene 1. Die Spur der Second Hand Läden wurde nach und nach verworfen, weil die gesamte Kleidung aus der damaligen Bundesrepublik Deutschland stammte.

 

Im Laufe der Ermittlungen spielten erneut Spionage für den Ostblock eine Rolle. Entlang der Bahnlinie gab es einen Tunnel, der in den 1980er Jahren zu einer NATO-Einrichtung auf dem Gylder Hügel in Våler führte. Eine dort liegende Radarstation war ein Teil des so genannten Nike-Systems. Es war ein Raketenabwehrsystem, das Oslo vor einem Raketenangriff aus der Sowjetunion schützen sollte.
Aber auch ein Schiff einer Reederei aus Rendsburg geriet in den Fokus der Ermittlungen. Bizzar wurde der Fall, als der Kapitän sich nicht an den Passagier, der angeblich auf seinem Cargo-Schiff gefahren war, erinnern konnte. Damals war es üblich, dass Passagiere auf Cargo-Schiffen transportiert wurden.

 

Der Fall wurde, weil keine Papiere bei dem Toten gefunden wurden, 1990 in Norwegen ins Archiv gelegt.
Erneut jedoch führt der mysteriöse Mord, der zunächst als Suizid eingestuft wurde, in die DDR, nachdem eine Spur in die Schweiz, bei der eine Verwechslung vorlag und die sogenannte „Lkw-Spur“ ausschied. Ein Zeuge, der Lkw-Fahrer Roy Sandberg, hatte sich nach Jahren gemeldet, dass die Plane seines Lkw durchschnitten war, als sich die Ereignisse abspielten.

 

Wer kennt diesen etwa 50-60 Jahre alten Mann oder kann sachdienliche Angaben zu dem geschilderten Fall machen? Sachdienliche Angaben auch, gerade aus dem Umfeld der ehemaligen Kunst und Antiquitäten GmbH, die der KoKo unterstellt war. Dabei sind auch Spediteure und Fahrer der ehemaligen VEB Deutrans gemeint, die die Schmuggelware ggf. nach Skandinavien verbrachten. Ist ein Mitarbeiter aus diesem Umfeld in der fraglichen Zeit verschwunden? Auch im Zusammenhang mit der Jauerfood, einer Tarnfirma der GENEX und des DDR Aussenhandels in Kopenhagen?
Kam der Tote aus Berlin?
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1 Kommentar

Kasak Damen 23. September 2019 at 15:36

Gute Arbeit. Danke.

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