Julian Assange, der Gründer von WikiLeaks, wird morgen auf der Pazifik-Insel Saipan aus der Haft entlassen. Dort soll er sich vor einer Bundesrichterin in einem Anklagepunkt des Verstoßes gegen ein altes US-Antispionagegesetz schuldig bekennen. Da er bereits über fünf Jahre in London in Auslieferungshaft saß, gilt diese Zeit als abgegolten und er erhält keine weitere Haftstrafe.
Nach seiner Verurteilung wird Assange Saipan unverzüglich verlassen. Er kehrt damit endgültig in sein Heimatland Australien zurück. Rund 8 Stunden dauert der Flug von den Nördlichen Marianen nach Australien. Assange hatte seit 2012 in der ecuadorianischen Botschaft in London festgesessen, nachdem er dort Asyl beantragt hatte. Das Asylangebot wurde 2019 widerrufen, was zu seiner Verhaftung führte, nachdem die Regierung in Ecuador gewechselt hatte.
Seine Geschichte begann 2010, als Chelsea Manning hunderttausende US-Regierungsdokumente über seine Plattform veröffentlichte. Assange behauptete, wie ein Journalist gehandelt zu haben, um eine Whistleblowerin zu unterstützen. Die US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden sahen das anders und klagten ihn mehrfach an, unter anderem, um ihn zu beschuldigen, Geheimnisverrat zu begehen.