Titelbild: Mitglieder der Öffentlichkeit erweisen dem Sarg von Königin Elisabeth II., der in der Westminster Hall im Palace of Westminster in London aufgebahrt ist, am 18. September 2022 die letzte Ehre. Großbritannien bereitete sich am Sonntag auf das bedeutsame Staatsbegräbnis von Königin Elizabeth II. vor, während König Charles III. sich darauf vorbereitete, Staatsoberhäupter aus aller Welt zu empfangen, und während die Trauernden die letzten 24 Stunden, die ihnen noch blieben, Schlange standen, um ihren Sarg zu sehen, der in der Westminster Hall im Palace of Westminster aufgebahrt ist. (Foto von Adrian DENNIS / verschiedene Quellen / AFP)
London, Großbritannien
Von Danny KEMP
Die verstorbene Elizabeth II. war 70 Jahre lang britische Königin. Ihr Begräbnis am Montag ist ein Jahrhundertereignis, an dem sehr viele bedeutende Persönlichkeiten teilnehmen möchten. Doch in der Londoner Westminster Abbey, dem Ort der Trauerfeier, haben nur etwa 2000 Menschen Platz. Wer dabei ist – und wer nicht:
Mitglieder von Königshäusern:
Mehrere Mitglieder von Königshäusern aus Europa, aber auch aus weiter entfernten Ländern haben ihr Kommen zugesagt. So kommt Japans Kaiser Naruhito mit seiner Frau Masako. Es ist seine erste Auslandsreise seit seiner Thronbesteigung 2019. Naruhito weicht damit auch von der japanischen Tradition ab, wonach der Kaiser nur selten Beerdigungen beiwohnt.
Zwischen den europäischen Königshäusern gibt es vielfältige verwandtschaftliche Beziehungen, und so werden einige gekrönte Häupter am Montag in London dabei sein. Die dänische Königin Margrethe, eine Cousine dritten Grades von Elizabeth II., wird kommen. Die 82-Jährige hatte wegen des Todes der Queen Veranstaltungen zu ihrem eigenen 50. Thronjubiläum abgesagt.
Das niederländische Königspaar Willem-Alexander und Máxima kommt mit Kronprinzessin Beatrix, auch der 85 Jahre alte norwegische König Harald V., der belgische König Philippe und Fürst Albert II. von Monaco haben zugesagt. Außer dem spanischen König Felipe VI. kommt auch sein Vater Juan Carlos I., der 2014 nach einer Reihe von Skandalen abgedankt hatte und mittlerweile in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Exil lebt.
Staats- und Regierungschefs:
US-Präsident Joe Biden kündigte schon früh an, dass er mit seiner Frau Jill zur Beerdigung kommt. Anders als andere Staatschefs, die gebeten wurden, gemeinsam mit weiteren Gästen mit Bussen zur Westminster Abbey zu fahren, hat Biden Berichten zufolge die Erlaubnis, seine als „The Beast“ bekannte gepanzerte Limousine zu nutzen.
Deutschland wird durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vertreten, der mit seiner Frau Elke Büdenbender anreist. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Italiens Staatschef Sergio Mattarella stehen ebenso auf der Gästeliste wie Irlands Regierungschef Micheal Martin, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel. Außerdem kommen Israels Präsident Isaac Herzog und seine Kollegen aus der Türkei, Brasilien und Südkorea, Recep Tayyip Erdogan, Jair Bolsonaro und Yoon Suk Yeol.
Aus China kommt nicht Staatschef Xi Jinping, sondern dessen Stellvertreter Wang Qishan, wie Peking am Samstag mitteilte. Zuvor hatte der Vorsitzende des britischen Unterhauses, Lindsay Hoyle, es einer offiziellen chinesischen Delegation untersagt, die zum britischen Parlament gehörende Westminster Hall zu betreten, in der der Sarg der Queen bis Montagfrüh aufgebahrt ist. Damit reagierte Hoyle wiederum auf chinesische Sanktionen gegen britische Abgeordnete im Streit über Menschenrechtsverstöße in der Volksrepublik.
Vertreter der Commonwealth-Staaten:
Natürlich nehmen auch zahlreiche Vertreter der 56 Commonwealth-Staaten teil. Mit dabei sind der kanadische Premierminister Justin Trudeau und seine Kollegen aus Australien und Neuseeland, Anthony Albanese und Jacinda Ardern, deren Länder den britischen Monarchen als Staatsoberhaupt haben.
Aus dem Commonwealth kommen ansonsten etwa Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa, Bangladeschs Regierungschefin Sheikh Hasina, der srilankische Staatschef Ranil Wickremesinghe und der Regierungschef von Fiji, Frank Bainimarama.
Nicht eingeladen:
Russland und Belarus gehören wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu den wenigen Ländern, deren Vertreter nicht zur Trauerfeier für die Queen eingeladen wurden. Moskau reagierte erbost. Keinen russischen Vertreter einzuladen, sei „blasphemisch gegenüber dem Andenken von Elizabeth II.“ und „zutiefst unmoralisch“, hieß es aus dem Außenministerium.
In das von einer Militärjunta regierte Myanmar, früher einmal britische Kolonie, wurde nach Angaben aus London ebenfalls keine Einladung versandt. Auch das international isolierte Nordkorea, das von den radikalislamischen Taliban regierte Afghanistan sowie Syrien sind bei der Trauerfeier für Elizabeth II. nicht vertreten.
yb/gt
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