Titelbild Garweg 2023/24 LKA Niedersachsen
Hinweise deuten darauf hin, dass Burkhard Garweg in Hamburg sein soll und sich unter den Schutzschirm der linksradikalen Szene begeben hat. Das berichtet die BILD.
Mehrere Zeugen hätten ihn in Altona und zuvor in Lauenburg an der Elbe gesehen.
Die linksradikale Szene in Hamburg hat eine lange und komplexe Geschichte, die bis in die 1960er Jahre zurückreicht. Sie ist bekannt für ihre Aktivitäten und Proteste, die oft in Verbindung mit sozialen und politischen Themen stehen.Hamburg war in den 1980er Jahren ein Zentrum der Hausbesetzerbewegung, insbesondere in der Hafenstraße.
Burkhard Garweg wurde am 1. September 1968 in Bonn geboren und gilt als ehemaliges Mitglied der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF). Seine Familie zog nach Hamburg, als er sechs Jahre alt war. Sein Vater war Professor und Arzt.
Garweg brach 1987 die Schule ab und begann, sich in der linken Hausbesetzer-Szene der Hamburger Hafenstraße zu engagieren. In dieser Zeit radikalisierte er sich und ging um die Jahreswende 1989/90 in den Untergrund, wo er sich vermutlich der dritten Generation der RAF anschloss.
Die Bundesanwaltschaft verdächtigt Garweg, zusammen mit anderen RAF-Mitgliedern, an mehreren Überfällen und Anschlägen beteiligt gewesen zu sein. Dazu gehört der Sprengstoffanschlag auf die JVA Weiterstadt im Jahr 1993. Seit 2015 wird er intensiv gesucht, insbesondere nach mehreren gescheiterten Überfällen auf Geldtransporte, bei denen seine DNA-Spuren gefunden wurden.Garweg ist neben Ernst-Volker Staub eine der letzten Personen, nach denen im Zusammenhang mit der RAF öffentlich gefahndet wird. Für Hinweise, die zu seiner Verhaftung führen, ist eine Belohnung von mindestens 75.000 Euro ausgesetzt.
Die Linksradikale Bewegung entstand als Reaktion auf Wohnungsnot und führte zu zahlreichen Besetzungen und Auseinandersetzungen mit der Polizei.Heutzutage ist die linksradikale Szene in Hamburg weiterhin aktiv und organisiert regelmäßig Demonstrationen und Veranstaltungen. Ein Beispiel dafür sind die jährlichen Proteste am 1. Mai, die oft von Zusammenstößen mit der Polizei begleitet werden.
Auch die Rote Flora, ein besetztes Kulturzentrum im Schanzenviertel, spielt eine zentrale Rolle in der Szene und dient als Veranstaltungsort für politische Diskussionen, Konzerte und andere Events.Im Stadtbild von Hamburg sind oft Graffiti und Aufkleber mit linksradikalen Parolen zu sehen. Diese dienen als Ausdrucksmittel und Kommunikationsform innerhalb der Szene.
Typische Symbole sind das Anarchie-A und Parolen wie „ACAB“ (All Cops Are Bastards).Die Aktivitäten der linksradikalen Szene werden von der Polizei und den Behörden genau beobachtet. Es gibt immer wieder Diskussionen über die Grenzen zwischen legitimen Protesten und gewalttätigen Aktionen.