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In eigener Sache - die Insolvenz von KNV als Herausforderung für die Verleger
Rund ums Buch

In eigener Sache – die Insolvenz von KNV als Herausforderung für die Verleger

Ergo est

Der deutsche Buchgroßhändler knv ging in die Insolvenz. Das ist bitter, allerdings mit Ansage.
Der Buchhandel leidet unter der Marktmacht von dem undurchsichtigen Internetgiganten Amazon.
Es werden Quoten von 3-5 % genannt, die angeblich real sein sollen, um die Restforderungen von knv zu befriedigen. Das ist Kaffeesatz-Leserei.
Verleger haben neben der Aufgabe des Verlegens von Büchern auch eine hohe soziale Verantwortung. Der müssen wir alle gerecht werden.
Der wird derzeit keiner von uns gerecht.
Es ist Schadensminimierung, die derzeit läuft. Wie geht es weiter?

In der Tat, der Schaden ist schon entstanden. Der Schaden würde jedoch größer, würde man nicht handeln.
Handeln heißt in diesem Zusammenhang nicht reden, sondern gestalten.

Amazon hält sich an nichts, außer an das Diktat von Jean-Claude Juncker und seinen Getreuen, die den Giganten einluden, derart groß zu werden.

Dass mich niemand falsch versteht, Europa ist das beste, was Europa geschehen konnte. Es geht um die Administration, die alles vergisst, wenn es nicht um Geld oder Brexit geht.
Auf die Politik setzt kein normaler Mensch mehr. Wo ist der Aufschrei derer, die sich für Kunst und Literatur von Staatswegen einsetzen sollten?
Man hört nichts.

Ich mag Diktaturen oder Kartelle nicht

Die Verleger müssen sich organisieren, um nicht einer Diktatur zu erliegen, die sich außerhalb jeglicher Normen in der Motivation „Geiz ist geil“ bewegt. Amazon denkt nur an sich und baut einen gigantischen Apparat auf, der jeglichen anderen Buchhandel gegen den Monopolisten als Zwerg erscheinen lässt. Die Kartellbehörden schauen zu. Steuerformulare aus Nevada oder Wisconsin. Ein Speckgürtel von diffusen Vorschussverlagen, die sich an dem nähren, was Amazon noch als Krümmel übriglässt. Für die Flatrate von Amazon verkommen Autoren zu Schreibautomaten!
Demokratie geht anders.
Am Horizont zieht das Schreckgespenst Amazon seine Kreise. Leute, die aus Briefkästen, Bücher für 1.800 Euro und mehr verkaufen. Diese Bücher sind allenfalls 10 Euro wert.

Was ist in diesem Zusammenhang mit der Buchpreisbindung, die damit von Amazon untergraben wird? Die, die sich daran eine goldene Nase verdienen, müssen verfolgt werden. Neue Ware wird als Remittenten ausgegeben, um den Marketplace von Amazon als das zu unterhalten, was es ist. Ein undurchsichtiger und alles vernichtender Moloch.

Es ist existenzbedrohend, was Amazon und seine Schergen auf dem Marketplace betreiben. Ohne Einfluss der Verlage, die eigentlich nur noch Bittsteller in einem völlig außer Kontrolle geratenen System sind.
Für einen demokratischen Buchmarkt ist es unerlässlich, dass die Verlage handeln. Dabei müssen sie sich zwangsläufig vor die Buchgeschäfte und die Verbraucher stellen und die Lieferwege selbst sichern.
Der Insolvenzverwalter Wahl, der die Pleite von knv zu bearbeiten hat, würde sich sicherlich nicht gegen eine Genossenschaft aus Verlagen stemmen, die nach einem „Haircut“ die bestehenden Strukturen von knv übernehmen würden.

So bliebe zumindest gesichert, dass Amazon nicht alles und jeden kaufen kann.
Verleger haben die Verpflichtung einzutreten für die, die eigentlich die Kundschaft sind.

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