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Verbraucherschutz

Huhn aus der Petrischale

Unappetitlicher geht es nicht mehr.

Die Firma PHW/Wiesenhof, immer für eine Überraschung gut, geht neue Wege. Die Geschäftsführung investierte in ein Projekt, das wie aus einem schlechten Science Fiction klingt.

Das Huhn aus der Petrischale.

Das sollte sich der bewusste Verbraucher einmal auf der Zunge zergehen lassen.

Wunderlich klingt das schon.

Ein internationales Joint Venture mit dem israelischen Start-up Supermeat wurde vereinbart.

Es sollen gesunden Hühnern Stammzellen entnommen werden, die dann dazu dienen, in einer, mit einer Nährflüssigkeit benetzten Petrischale daraus schmackhaftes Fleisch zu züchten.



Zudem ist das Verfahren sehr energieintensiv.

Was dem einen wie aus einem Star Trek Abenteuer vorkommt, ist des anderen absoluter Alptraum.

Folgen der internationalen Zusammenarbeit sind noch nicht absehbar.
Die Frage aller Fragen ist, kann durch die Stammzellen in der Petrischale ein Gesundheitsrisiko für den Verbraucher ausgeschlossen werden, oder kann es zu Mutationen, auch beim Menschen, führen?

Allerdings träumen die Macher, ganz „Tierschutz bewusst“, schon einmal von der Zukunft der Fleischproduktion. Wiesenhof spricht davon, dass das Leid der Tiere erheblich gemindert würde.



Das mag richtig sein, aber wer will schon an einem in der Petrischale gewachsenen Hähnchenflügel nagen?

Derzeit ist es eine strategische Partnerschaft mit dem Start up, das in drei Jahren die deutschen Restaurants und in fünf Jahren Supermärkte beliefern möchte. Das Food- und Biotechnologie-Unternehmen Supermeat und auch Wiesenhof träumen davon, dass sich eines Tages jeder das Geflügel in Stücken aus der Petrischale züchten kann, damit der Hunger in der Welt bekämpft werden könnte. Ein edles Ziel, wenn es so funktionieren würde.
Zweifel allerdings bleiben bestehen.

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1 Kommentar

Günther Krämer 24. April 2020 at 10:27

Womit hat eigentlich dieser wissenschaftliche Wahnsinn, bzw. dieses Dilemma aller Couleur begonnen…..?

Einst hat man versucht, afrikanische Bienenköniginnen mit denen europäischer Herkunft zu kreuzen, was auch gelang. Problem: Ein Teil der so mutierten Insektenart konnte das Labor fluchtartig verlassen und sich in der freien Welt vermehren. Es entstand die sogenannte „Killerbiene“.

Weiter – geklonte Schafe: 1996 ging die Nachricht um die Welt, dass ein Schaf, namens „Dolly“ geklont werden konnte und die Hoffnung auf diese Weise auch aus Stammzellen Organe zur Transplantation zu züchten, verflog allerdings sehr bald. Keiner weiß, wie viele dieser geklonten Tiere sich mittlerweile auf dem schottischen Hochland kontrolliert oder auch nicht, in der freien Natur bewegen.

Es ging weiter mit Analogfleisch, bzw, sogenanntem Klebefleisch, was sich als Produkt auch durchgesetzt hat. Ebenso der Analogkäse aus Pilzkulturen herangezüchtet. Keiner weiß mehr, was er auf der Pizza tatsächlich hat – Klebeschinken oder Analogkäse.

Und nun erhebt sich ausgerechnet Wiesenhof zum Kulturerben in Sachen Tierschutz und will Hühnerfleisch selbst heranzüchten. Welch eine Heuchelei – die auf Gewinnoptimierung setzt und Geflügelhaltung nach wie vor als einträgliches Geschäft betrachtet.

Unvorstellbar, der Gedanke in Zukunft und im Tiefkühlfach Hühnerbrust zu finden, die aus dem Labor stammt und keiner merkt es.

Echte Hähnchenbrust wird dann wohl billiger sein als die, die aus dem Labor kommt.

Mir vergeht bei diesem Gedanken schon jetzt der Appetit auf Hähnchenfleisch.

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