Titelbild: Aue, Rhein, rm/hjk
Hochwasserereignisse sind oft eine direkte Folge von Eingriffen in die natürliche Flusslandschaft. Dazu gehören die Verkleinerung von Auen und die Begradigung von Flüssen. Diese Veränderungen können zu einer nachhaltigen Veränderung des Landschaftsbildes und zu einer Beeinträchtigung der natürlichen Funktionen der Auen führen.
Auen sind natürliche Überschwemmungsgebiete. Als Pufferzone bei Hochwasser spielen sie eine wichtige Rolle im Hochwasserschutz. Wenn Flüsse ihre Auen überfluten können, hat das eine Dämpfung des Hochwassers und eine Verringerung der Fließgeschwindigkeit des Wassers zur Folge. Dies kann ein Beitrag zur Verringerung der Höhe und Intensität von Hochwasserereignissen sein.
Flussbegradigungen und andere Eingriffe wie Deichbau und Entwässerung führen jedoch dazu, dass die Flüsse schneller fließen und weniger Fläche haben, um zu überfluten. Dadurch steigt die Hochwassergefahr flussabwärts, da das Wasser nicht mehr natürlich verteilt und zurückgehalten wird.
Nur noch etwa neun Prozent der Flussauen in Deutschland sind laut Auenzustandsbericht 2021 intakt. Mehr als die Hälfte der Auen ist stark verändert. Damit sind sie als natürliche Überschwemmungsgebiete stark eingeschränkt. Der Bericht zeigt dringenden Handlungsbedarf zur Renaturierung der Auen und zur Rückgewinnung von Raum für die Flüsse auf.
Der WWF Deutschland betont, dass Hochwasser ein natürliches Phänomen ist. Menschliche Einflüsse wie Klimawandel und Landschaftsveränderungen verstärken dieses Phänomen. Es reiche nicht aus, technische Maßnahmen wie Deicherhöhungen zu ergreifen. Vielmehr muss die Landschaft insgesamt widerstandsfähiger gegen Extremwetterereignisse gemacht werden, zum Beispiel durch die Renaturierung von Mooren und Feuchtgebieten.
Diese Maßnahmen sind nicht nur für den Hochwasserschutz wichtig. Sie tragen auch zur Schonung der Wasserressourcen bei und sind ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Klimakrise. Gleichzeitig wird die Biodiversität gefördert und ein hoher Freizeit- und Erholungswert geboten.
Quellen: WWF Auenzustandsbericht