(mcvth/sg)
Das Machwerk eines Mannes- Peter Hartz
Es erreichten unser Schwesterblatt über den Artikel“Hartz 4- der Staat im Staat„, aus dem Juni 2017, unzählige Leserbriefe, die wir nach und nach abarbeiten.
Allen zunächst herzlichen Dank für die zum Teil bedrückenden Schilderungen aus Ihrem sicherlich nicht einfachen Alltag und dem Leben mit Hartz 4. Ein Brennpunkt der Probleme scheint Hamburg zu sein.
Allen Zusendern sei versichert: Manche Briefe rührten uns sehr.
Gegen Ihre Zuschriften war der Artikel noch sehr harmlos gehalten, den wir vor bald einem Jahr veröffentlichten. Wir werden die einzelnen Beiträge auswerten und anonym auf unseren Organen publizieren.
Ihr Schicksal soll nicht ungehört bleiben, gerade bei denen, die diese menschenverachtenden Massnahmen veranstalteten und letztendlich vor dem Souverän des Staates, dem Volk, zu verantworten haben.
Allerdings, Neid auf Flüchtlinge, die nichts haben, außer dem nackten Leben, ist unangebracht und zeugt von mangelnder Reife.
Diese Reife sollte man von Demokraten erwarten dürfen. Uns ist klar, dass die Hartz 4 Gesetzgebung zur geistigen Brandstiftung führte, und „Bewegungen“ wie PEGIDA oder die AfD, in all ihrer Menschenverachtung aus dem Unmut und der überschrittenen Leidensfähigkeit derer entstand, die sich vom Staat zurückgesetzt fühlten. Auch dafür muss die Öffentlichkeit eine starke Stimme finden.
Hunger als Sanktion in einem Rechtsstaat ist unerträglich. Davon berichteten viele.
Der Staat ist nicht für das Schicksal des einzelnen Bürgers zuständig, aber die Gemeinschaft verpflichtet uns dazu.
Das gilt für jeden auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Auch für die, die Schutz vor Krieg und Vertreibung in der Bundesrepublik suchten. Gleich, ob zu Recht oder Unrecht, das haben Verwaltungen und Gerichte zu klären.
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Müßige Diskussionen
Jens Spahn, CDU, wagte sich weit vor, als er über die Errungenschaften des Hartz 4 Wohlstandes dozierte. Es zeigte sich, dass die herrschende Klasse nichts mehr von den eigentlichen Nöten des Volkes versteht. Die Klasse um Herrn Spahn ist so abgehoben, dass er einen derartigen Kommentar überhaupt abgeben konnte.
Der Neid auf die angeblich reichen Flüchtlinge wurde immer größer, was absoluter Blödsinn ist und war. Rassismus aus Neid, gefördert durch die schlechteste Arbeitsmarktreform, seitdem es solche politischen Vorhaben gibt oder gab, ist charakterlich das letzte, was Menschen dürfen, können oder sich erlauben zu glauben.
Politisch hat sich die SPD mit dem wirren Konzept des Peter Hartz selbst auf Jahrzehnte hin geschadet. Kleine Strohfeuer-Diskussionen helfen nicht. Hartz 4 ist unmenschlich und menschlich verwerflich.
Hartz 4 ist von Bespitzelung und Skandalen begleitet, die Menschen sicher nicht nur krank machten, sondern auch zahlreiche Verzweifelte in Krankheit und Tod trieben.
(Wir werden darüber zu berichten wissen.)
Demokratie allerdings geht anders, wer sich nicht vor das Sozialgericht traut, zieht den Kürzeren. Verhungert. Hunger scheint eine der gewollten Strafen im Hartz 4 Apparat zu sein, der schnell zu einer Form der Diktatur mutieren kann, in der ein menschliches Leben nichts zählt.
Warum auch? Es gibt zu viele Menschen, die nicht in der Lage sind zu arbeiten. Aus welchen Gründen auch immer.
Hartz 4 ist ein Teil der politischen Katastrophe, die sich immer mehr in Deutschland abzeichnet. Für viele, die in der Hartz 4 Falle sind, zeigt sich der Staat nicht von seiner fürsorgenden Seite, sondern von der zynischen. Fordern und Fördern ist das Motto der verlogensten Gesetze des deutschen Staates.
Zumal nur Statistiken geschönt werden, wie der Bundesrechnungshof unlängst feststellen musste.
Widerstand gegen Hartz 4 und die Begleitumstände kann nur friedlich, gar demokratisch verlaufen, aber er muss entstehen. Auch für die, die niemals arbeiten können, weil sie einfach dafür nicht gemacht sind.
Auch für diese Menschen oder die Unvermittelbaren muss eine Zivilgesellschaft herhalten, die sich als demokratischer Rechtsstaat, respektive Sozialstaat versteht.
Es darf eigentlich nicht so weit kommen, dass diese Menschen unvermittelbar sind.
Hartz 4 entwürdigt, erniedrigt, entehrt, quält.
Wie kann man Bürgern diese Zustände zumuten?
Den Jobcentern geht es um die gnadenlose Statistik, die den Sachbearbeiter interessiert, nicht um den Menschen, der vor ihnen sitzt, in all seinem Leid.
Besser Rückkehr zum alten Sozialhilfe-Prinzip
Die Rückkehr zur ehemaligen Sozialhilfe, zumindest auf Zeit, wäre dringend geboten, wollen die Verantwortlichen in Berlin nicht ihre eigene Republik irgendwann implodieren sehen. Hartz 4 schuf die immer Unzufriedenen, ließ das Vertrauen in den Staat ersterben. Ein Teil der rechten Protestwähler rekrutiert sich aus dem vorsätzlich geschaffenen Bodensatz der Republik.
Augenscheinlich geht es in der Mehrzahl der Fälle darum, nachhaltig zu traumatisieren. Einige Hartz 4 Empfänger sprechen von völliger Willkür und Rechtlosigkeit, Hass und Unwissenheit der Sachbearbeiter.
Wer einmal auf dem Stuhl saß, hat das Vertrauen in den Staat, Urvertrauen in die Bundesrepublik Deutschland, verloren.
Mittlerweile weiß jeder, Hartz 4 ist das menschenverachtende Exponat einer Klasse, die für Profit eine Masse benötigte, die sie auszubeuten versteht. Das Ausbeuten findet bereits seit 12 Jahren statt, mit wechselnden Akteuren und Gesetzen.
Ohne Sinn, ohne Verstand.
Sklaven, die man in einer modernen Welt am Leben erhalten will, gerade so, weil denen, die diese Sklaven gebrauchen-das Leben der Hilfeempfänger egal ist. Bürger, die wie Schmarotzer behandelt werden, weil sie die Leidtragenden einer absolut desolaten Wirtschaftspolitik wurden.
Die Republik sollte polarisieren, bei den Linken und bei den Rechten. Es war nicht Schröders größtes Projekt, sondern, Schröder wurde durch sein Hartz 4 Projekt zum Totengräber der 2. Berliner Republik.
Inwieweit gibt es wirklich Anreize für Mitarbeiter der Jobcenter für Sanktionen, und um die Statistik zu schönen, Hilfeempfänger in sinnfreie Kurse zu entsenden, durch die Hilfeempfänger dem Arbeitsmarkt entzogen werden?
Warum werden Bürger sanktioniert?
Weil Sachbearbeiter dafür belohnt werden, wenn sie Sanktionen aussprechen? Da wird mal schnell eine Geschichte erfunden, berichten viele Hilfeempfänger, die dann am ausgestreckten Arm verhungern.
Wenn Hartz 4 Empfänger Flaschen und Essen aus dem Müll suchen müssen, sollten sich die Verantwortlichen überlegen, ob mit ihrem Konzept nicht etwas vollkommen aus dem Ruder gelaufen ist.
Die Armut in Deutschland ist spürbar geworden. Das war so gewollt, als Stigma für die, die nicht zu Sklavenlöhnen arbeiten wollten und wollen.
Wie die FR schon im letzten Jahr schrieb, ist die staatliche Grundsicherung mehr und mehr zu einem offenen Strafvollzug verkommen.
Wir werden in Kürze weiter darüber berichten.
(Gerne können sich Betroffene an info@thekasaantimes.de wenden, um ihre Erfahrungen zu schildern. Gerne auch anonym, unter: anonymous@marinellaswallpaperjournal.com)
Es ist uns gleich, wie viel Druck auf die Redaktion ausgeübt wird. Wir schreiben das, was Redakteure in der Realität wahrnehmen, nicht das, was sich Politiker wünschen oder als schreibwürdig empfinden.