Berlin, Deutschland
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) will bei der geplanten Wohngeldreform einen Schwerpunkt auf die Heizkosten legen. „Es wird einen erneuten Heizkostenzuschuss geben, und zwar sowohl als neuerliche Einmalzahlung als auch als verstetigte Komponente“, sagte sie den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Montag. Sie bekräftigte zugleich, der Kreis der Anspruchsberechtigten werde „deutlich“ ausgeweitet. „Ich will, dass mehr Menschen Wohngeld bekommen.“
Geywitz bestätigte, dass die Wohngeldreform zum Jahreswechsel greifen soll. Ihr sei auch wichtig, „dass wir gemeinsam mit den Ländern die Antragsverfahren vereinfachen und an der Bekanntheit des Wohngeldes arbeiten“, sagte sie. „Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie auf diese Leistung einen Rechtsanspruch haben könnten, und dass sie auch keine Angst haben müssen, dass der Staat ihnen dann vielleicht die 5000 Euro Erspartes nimmt.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte im Juli eine „große Wohngeldreform“ angekündigt und dabei insbesondere auf die hohen Energiepreise verwiesen. Seit Juni wird bereits der einmalige Heizkostenzuschuss für Wohngeldbeziehende ausgezahlt.
Zur Lage der Wohnungswirtschaft sagte Geywitz, einige Firmen, „insbesondere kleinere und regionale Wohnungsunternehmen“, könnten jetzt in Liquiditätsprobleme kommen, weil sie für die hohen Energiekosten in Vorleistung treten müssten. Auf die Frage, ob der Staat hier unterstützen müsse, sagte die SPD-Politikerin: „Darüber reden wir gerade.“
Zeitversetzt würden die hohen Kosten auf die Mieterinnen und Mieter zukommen, sagte Geywitz weiter. sie. „Es gibt Regionen, wo die Nebenkosten doppelt so hoch sind wie die Miete.“
cne/cha
© Agence France-Presse