Polizei ratlos
Es gibt Dinge und Sachverhalte, die nur durch die Corona-Krise entstehen können. Die Sehnsucht der Menschen nach ein wenig Urlaub mit der Sicherheit verbunden, sich nicht anzustecken, haben offensichtlich unbekannte Gauner dazu benutzt, einen Hausbootverleih schlicht auf einer Internetseite zu fälschen.
Zahllose Boote, die hübsch über das Wasser gleiten, zu so günstigen Preisen, zu 119 und 129 € Tagessatz, verlockten einige Bürger ihre Vorsicht aufzugeben. Geboten allerdings wurden Bilder anderer und ob der Situation unwissender Bootsverleiher, die die Täter offensichtlich lange vorher fotografiert hatten oder aus eigenen angeforderten Angeboten entnahmen.
Der Kundenstamm seit 2018 auf der Internetseite ausgewiesen, scheint auch nicht zu existieren. Die 105 Angestellten leider auch nicht. Wäre für die kleine GmbH auch ein wenig zu viel gewesen. Inwieweit eine weitere Betätigung der Täter, die nach der Zahlung der Mietkosten und der Kaution, immer etwa um die 600 €, in den Dunstkreis von gefälschten Ferienwohnungsseiten führt, wusste auch die ermittelnde Kriminalpolizei in Neubrandenburg nicht zu erklären.
Da man nicht weiß, wer der Hoster der Seite der Hausboote ist, konnte die Seite bislang auch noch nicht gesperrt werden. In dem schönen Jachthafen von Waren, dort, wo das Hauptquartier der Geisterflotte sein sollte, scharen sich die Kunden, die gerne ihr Boot übernommen hätten, und nunmehr leer ausgehen. Bei Redaktionsschluss lagen mehr als zehn Strafanzeigen gegen das Unternehmen vor. Die ganze Vorgehensweise erinnerte an eine Geschichte, die vor einigen Monaten geschah, und aus dem Ausland durch ein Callcenter bewerkstelligt wurde. Dort hatte man auch eine falsche Seite aufgebaut und den Köder, der die Kunden anlocken sollte, mit einer nicht vorhandenen Erbschaft ausgelegt.
Fast wortgenau gleichen sich die Seiten. Die Aufmachung der Geisterflotten-Seite ist sehr professionell gehalten, wie man das anhand der vorliegenden Screenshots ersehen kann. Nun ist guter Rat teuer und die Täter wahrscheinlich schon lange abgetaucht. Man sollte in diesem Zusammenhang darauf achten, keine Anzahlungen zu leisten, und erst bei Übernahme des Bootes, die Kaution und die anfallenden Kosten des Mietverhältnisses übernehmen.
Erste Spuren von den Tätern führen, wen wundert es, ins Ausland, nach Norwegen und in die Niederlande, wie NDR meldete