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Der Darknetreporter

Festnahmen mehrerer Plattformbetreiber wegen Verbreitung von Kinderpornografie im Darknet

Nach jahrelangen intensiven Ermittlungen der Abteilung Cybercrime des Bayerischen Kriminalamtes (BLKA) und der Ansprechstelle zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet konnten drei Plattformen im Darknet geschlossen werden.

Die Plattformen bestanden zum einen aus zwei Chatrooms, die ohne Anmeldung oder Registrierung einfach zu erreichen waren. Kommuniziert wurde auf der Seite „TorPedoChat“ in englischer Sprache. Speziell an deutschsprachige Nutzer richtete sich der „TorpedoChatDE“. In den Chats tauschten die User kinderpornografische Inhalte aus und diskutierten über ihre Vorlieben. Darüber hinaus fanden dort auch Rollenspiele bis hin zu Verabredungen, Kinder sexuell zu missbrauchen, statt.

Zum anderen wurde von der international agierenden Tätergruppierung die Darknet-Plattform „TheAnnex“ betrieben, die sehr konspirativ geführt wurde. In diesem Forum waren mehrere Chatrooms eingerichtet, die auf unterschiedliche Präferenzen ausgerichtet waren. So gab es beispielsweise einen speziellen Bereich für Bilder und Videos von Kleinkindern unter fünf Jahren oder einen Chat namens „No Limits“, in dem beispielsweise Videos von Kindern, die getötet und anschließend missbraucht wurden, ausgetauscht wurden. Erst nach der Bereitstellung großer Mengen kinderpornografischer Fotos und Videos und einer anschließenden Einladung durch die Administratoren erfolgte die Aufnahme in den inneren Kreis der Plattform. Auf diese Weise konnten unter anderem die aktivsten Nutzer der frei zugänglichen Chat-Seiten „TorpedoChat“ und „TorpedoChatDE“ für „TheAnnex“ gewonnen werden.

Mehrere tausend Nutzer aus dem In- und Ausland waren auf diesen Plattformen aktiv. Von diesen wurden monatlich ca. 120.000 Postings verfasst und im gleichen Zeitraum mehr als 20.000 kinderpornografische Bilder und Videos verbreitet.

Im Rahmen der Auswertung der vom BLKA beschlagnahmten Beweismittel ergaben sich Bezüge insbesondere in die USA, nach Großbritannien sowie nach Australien, weshalb die jeweiligen Behörden in die Ermittlungsarbeit gegen die Plattformen im Darknet eingebunden waren. In München fand in diesem Zusammenhang auch ein persönliches Treffen der Ermittler statt.

In der ersten Jahreshälfte 2022 konnte das FBI in den USA einen Administrator sowie einen Programmierer aufgrund der Erkenntnisse aus den bayerischen Ermittlungen festnehmen. Anschließend konnten im November 2022 der Hauptadministrator der Darknetseite in den USA sowie zwei Moderatoren in Großbritannien durch dortige Behörden festgenommen werden.

Ein weiterer Moderator konnte in Deutschland in Bonn am 03.11.2022 festgenommen werden. Dem 22-Jährigen, der sich weiterhin in Untersuchungshaft befindet, wird unter anderem bandenmäßiges Zugänglichmachen kinderpornografischer Inhalte in einer Vielzahl von Fällen vorgeworfen. Das Verfahren wird von der Zentralund Ansprechstelle Cybercrime in Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) geleitet.
Alle drei in Rede stehenden Darknet-Plattformen waren kurz nach den Festnahmen der verbliebenen Führungsstruktur nicht mehr erreichbar. Auch nach Abschluss der internationalen, konzertierten Aktion ist es bisher keinem Mitglied der Plattform gelungen, diese Seiten wieder in Betrieb zu nehmen.

Neben den festgenommenen Betreibern konnten durch die erfolgreichen Ermittlungen bislang mehr als 30 Nutzer der Plattformen und Konsumenten einschlägiger Medieninhalte im In- und Ausland identifiziert werden. Zu diesem Zweck waren unter anderem mehrere verdeckte Ermittlerinnen und Ermittler des BLKA im Einsatz.

So konnte bereits im Mai 2021 ein 62 Jahre alter Tierarzt aus Schwaben, der über mehrere Monate hinweg kinderpornographische Inhalte in großen Mengen verbreitete, während seines Aufenthalts in einer bayerischen Entzugsklinik verhaftet werden (siehe Pressemeldung vom 7. Mai 2021). Bei ihm wurden mehr als 800.000 kinderpornografische Bilder und Videos sowie ein kinderpornografisches Hörspiel und Anleitungen zum Missbrauch von Kindern gefunden. Bei ihm wurden über 800.000 kinderpornografische Bilder und Videos sowie ein kinderpornografisches Hörspiel und Anleitungen zum Missbrauch gefunden. Der Abschluss dieses Strafverfahrens ist noch nicht in Sicht.

Der Präsident des Bayerischen Landeskriminalamtes, Harald Pickert:
„Im Kampf gegen die Verbreitung kinderpornografischer Inhalte im Darknet ist ZCB und BLKA mit den Festnahmen ein wichtiger Schlag gelungen. Auch in diesem Bereich müssen die Täterinnen und Täter mit der Überführung und der Verurteilung zur Rechenschaft gezogen werden. Es handelt sich auch beim Darknet nicht um einen rechtsfreien Raum.“

Der Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Kinderpornografie und des sexuellen Missbrauchs im Internet (ZKI), Oberstaatsanwalt Thomas Goger:
„Durch die akribischen Ermittlungen und den langen Atem des Bayerischen Landeskriminalamtes und des ZKI ist es nicht nur gelungen, die Hintermänner von ‚TheAnnex‘ zu identifizieren und in ihren jeweiligen Ländern festnehmen zu lassen. Auch zahlreiche Nutzer der Plattform konnten identifiziert werden. Dieser Ermittlungskomplex zeigt, welche Kompetenz in Bayern bei der Bekämpfung der Darknet-Kriminalität vorhanden ist“.

Quelle:Cybercrime Bamberg

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