In Hongkong gab es schon immer Proteste, auch während der britischen Verwaltung, 22. Mai 1967, Foto Roger W. , Hong Kong – Polizei nahe des Peninsula Hotels, flickr
Kehrt die chinesische Führung im Windschatten aller internationalen Probleme zu der Brutalität am Platz des Himmlichen Friedens, wie 1989, zurück?
Wird es in Hongkong ein weiteres Massaker der chinesischen Führung geben?
Die Proteste weiten sich in der ehemaligen britischen Kronkolonie immer weiter aus. Mittlerweile musste der Flughafen in Hongkong geschlossen werden, weil die Demonstranten diesen stürmten. Es sind nicht mehr wenige Demonstranten, sondern unübersehbar viele, die für elementare Menschenrechte in der Metropole eintreten.
Mittlerweile verwendet die chinesische Polizei Gummigeschosse aus nächster Nähe und feuert diese gezielt auf die Augen der Demonstranten, wie das zahllose Opfer berichten. Die Zentralregierung in Peking setzt dem entgegen, dass „zu viel Freiheit nicht gut für die Menschen sei“, wie chinesische Bürger gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel einräumen.
Die seit zwei Monaten andauernden Proteste gegen die umstrittene Gouverneurin von Pekings Gnaden, Carry Lam, nehmen an Heftigkeit zu. Lam besuchte demonstrativ am Wochenende ein Militärlager.
Lam weiss sich keinen Rat mehr und ist sicherlich nicht dazu gediegen, dass China seine Ansprüche in Hongkong noch durchsetzen kann. Zu allem Unglück bricht nun auch der Fremdenverkehr ein, der reiche Devisen in das Land spülte. Auch die Investitionen sinken in Hongkong.
Peking versucht seit Jahren den mit der britischen Regierung, vor der Übergabe 1997, ausgehandelten Vertrag zu verändern. Ein Land, zwei Systeme war die Devise, die den Machthabern der kommunistischen Partei Chinas nicht mehr gefällt, obwohl diese 50 Jahre nach Übergabe der Kronkolonie Gültigkeit haben sollte.
Es gehen Gerüchte in Hongkong, dass Peking befürchtet, dass sich die Proteste so ausweiten, dass Hongkong unregierbar wird. Das würde die langsame Loslösung Hongkongs von China bedeuten.
Die sektenähnliche kommunistische Partei Chinas regiert mit „eiserner Faust“ gegen jeden, der seine verbrieften Bürgerrechte einfordert. Sogleich wird der gewöhnliche Demonstrant mit einem Terroristen verglichen. Peking zeigt sich in der Opferrolle, während es in den Stadtteilen Tsim Sha Tsui, Sham Shui Po, Wan Chai und Kwai Chung zu schwersten Zusammenstössen zwischen den involvierten Parteien kam.
Quelle: South China Morning Post
HKMAO, Hong Kong and Macau Affairs Office
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