Titelbild: Kiew, Ukraine – 09.10.2017: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan während seines offiziellen Besuchs in der Ukraine — Foto von palinchak
Der türkische Präsident Erdoğan hat öffentlich in Erwägung gezogen, Schweden und Finnland bei ihrem angestrebten NATO-Beitritt unterschiedlich zu behandeln.
Erdoğan drohte Schweden damit, nur Finnland in die NATO aufzunehmen. „Wir könnten Finnland eine andere Botschaft senden. Schweden wird schockiert sein, wenn es unsere Antwort sieht“, sagte er im Fernsehen in einer Diskussionsrunde.
Die Türkei hat sich seit Monaten mit zum Teil absurden Forderungen geweigert, die beiden nordischen Länder in das westliche Militärbündnis aufzunehmen. Eine weitere Forderung der Türkei ist die Auslieferung von Personen, die von Ankara als Terroristen angesehen werden. In Europa sind weder die Gülen-Bewegung noch die syrisch-kurdische Miliz YPG als terroristische Organisationen verzeichnet.
Schweden bestreitet, Terroristen Unterschlupf gewährt zu haben.
Es handelt sich bei den angeblichen Terroristen hauptsächlich um Anhänger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und des Geistlichen Fethullah Gülen, den die türkische Regierung für den Putschversuch im Jahr 2016 verantwortlich macht.
Doch Erdoğan selbst steht unter Verdacht, den Putsch 2016 arrangiert zu haben, um seine autoritäre Machtbasis auszubauen.