Titelbild: Wolfgang Schäuble und Angela Merkel im Deutschen Bundestag, 2014 Tobias Koch – E-mail
Wolfgang Schäuble war ein deutscher Politiker der CDU, der mehr als ein halbes Jahrhundert die Politik der Bundesrepublik Deutschland prägte.
Er war unter anderem Bundesminister für besondere Aufgaben, Chef des Bundeskanzleramtes, Bundesminister des Innern, Bundesminister der Finanzen und Präsident des Deutschen Bundestages. Er war maßgeblich an der deutschen Wiedervereinigung beteiligt und setzte sich für die europäische Integration ein.
Er starb am 26. Dezember 2023 im Alter von 81 Jahren.
Wolfgang Schäuble war als Bundesfinanzminister von 2009 bis 2017 einer der wichtigsten Akteure in der Bewältigung der Eurokrise, die 2010 mit der drohenden Staatspleite Griechenlands begann. Er vertrat eine strenge Linie der Haushaltsdisziplin und der Strukturreformen in den Krisenländern, die er als Voraussetzung für die Gewährung von Finanzhilfen aus dem europäischen Rettungsschirm sah. Schäubele war auch ein Befürworter der politischen Vertiefung der Europäischen Union, insbesondere der Fiskalunion und der Bankenunion. Er wurde sowohl gelobt als auch kritisiert für seine Rolle in der Eurokrise, je nachdem, ob man seine Politik als notwendig oder zu hart ansah.
Varoufakis tritt nach
Yanis Varoufakis ist Gründer der Bewegung DiEM25 und ehemaliger griechischer Finanzminister.
Der griechische Wirtschaftswissenschaftler und Politiker Yanis Varoufakis war von Januar bis Juli 2015 Finanzminister im Kabinett Tsipras. Die Sparpolitik, die Griechenland von seinen europäischen Gläubigern zur Bewältigung der Staatskrise auferlegt wurde, kritisierte er scharf.
Nachdem das griechische Volk in einem Referendum die Sparauflagen, die er als “Demütigung” bezeichnete, abgelehnt hatte, trat er zurück. In der Folge gründete er die europaweite Bewegung DiEM25 , die sich für mehr Demokratie und Transparenz in der EU einsetzt.
Beide Politiker hatten eine schwierige Beziehung während der griechischen Schuldenkrise 2015. Schäuble lehnte einen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland ab und forderte Reformen von der neuen griechischen Regierung. Varoufakis kritisierte die Austeritätspolitik der Eurozone und suchte nach Alternativen zu den bestehenden Hilfsprogrammen.
Schäuble verglich Varoufakis mit SED-Ministern und sagte, er könne sich seine Partner nicht immer aussuchen. Varoufakis nannte Schäuble unaufrichtig und sagte, er habe ihn beleidigt.
Einig waren sich die beiden nur in einer Sache: dass sie sich gegenseitig nicht leiden konnten.