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Die Spur führt nach Kinshasa Pieckfein in Gombe
Kongolesische Warlords haben in den letzten Jahren eine Methode zur Geldvermehrung entwickelt, wie sie sich neues Geld in Europa beschaffen können. Viele Aktionen der Romance-Scammer werden aus Büros im feinen Stadtteil von Kinshasa-Gombe geleitet.
Es hat sich eine ganze Industrie gebildet, die sich auf das Spiel mit der vorgeblichen Liebe verlagert hat. Gute Gewinne und ein für Afrika sehr gutes Gehalt. Wer brutal genug ist, skrupellos und die vermeintlich reichen Europäer hasst, kann hier schnell mal auf 4-6.000 Euro im Monat kommen. Gearbeitet wird in drei Schichten. Es ist immer wieder eine andere Alina, die Kontakt zu den potenziellen Opfern aufnimmt.
Anne Marie Giradet oder Alina Becker etc. , kasaan media, 2019
Alle arbeiten mit Bildern, die von einer wahrscheinlich verstorbenen Belgierin und ihrem damals etwa 10 Jahre alten Sohn stammen. Diese Bilder wurden auf deren Profilen gestohlen.
Diese Methode des Romantic-Scams praktizieren sie in Gesamteuropa. Durch die sozialen Netzwerke fischen sie nach immer neuen Opfern, um ihre Geschichten von Liebe, Reichtum und Pech an der für Europäer unverdächtigen Elfenbeinküste zu erzählen. Haben sie erst einmal die Nummer der Opfer, wird brachialer Druck auf diese ausgeübt. Telefonterror über whatsapp, über twitter, über Facebook, das Gesäusel von Liebe, um alle drei Tage eine Überweisung nach Afrika zu erzwingen. Die vielen kleinen Alinas, die auch in Belgien oder Deutschland sitzen, sind nur die Lizenznehmer und müssen den „Kunden“ direkt beschreiben, antelefonieren, unter Druck halten. Tag und Nacht belästigen. Die Täter verfolgen eine Strategie, die zwischen Betrug, Erpressung und Körperverletzung liegt. Sie kontrollieren in ihrem Hass auf Weiße, in ihrer Gier noch mehr Geld zu erhalten, ihre Opfer. Es ist eines der brutalsten Geschäfte, die die Welt derzeit zu bieten hat. Für Krieg und mehr Blutvergießen. Gekauft werden von den kriminellen Profiten Waffen, die immer an Afrika geliefert werden. Auch von Embargostaaten, wie Nordkorea, nachdem die Geldwäsche über etliche Staaten durch „Mules“ getätigt wurde.
Die, die sich hinter dem Programm Alina verbergen, sind übelste Verbrecher, denen das Leben eines Menschen nichts bedeutet. Das gleiche gilt für das Programm Morane. Oder Joel. Sie sind Räder in jedem kleinen oder großen Kriegsverbrechen der Parteien in Afrika. Die Scammer ermöglichen die Kriege durch ihr Handeln. Deshalb sollten sie auch als diese gesehen und verurteilt werden. Die Afrikaner arbeiten mit Programmen, nicht mit Einzelpersonen, sie werten den Geschmack der einzelnen Opfer genau aus. Sie analysieren die Opfer genauestens. Schwächen und Stärken werden erfasst und die Situationen, in denen sich Opfer befinden. Alina ist das Programm schlechthin. Seit 2013 sind die Afrikaner mit dem Gesicht der puppenhaften Frau unterwegs und verdienen mit ihr, man will es nicht glauben, Millionen. Die Opfer der Kongolesen werden ihres Lebens nicht mehr froh, weil die kongolesische Mafia in Kinshasa frisches Geld gebraucht, um die Kriege weiterzuführen. Die Opfer werden regelrecht gefoltert. Das können die Scammer besonders gut, sie haben nichts anderes gelernt. Das blutige Handwerk des Krieges.
Jeder normale Mensch fragt sich wie es sein kann, dass der fleischgewordene Männertraum Alina Becker (Gladis Zanier), auch als Fräulein Lopez und unter dem Namen Chantal etc., in Twitter auftauchen kann, die gleichen Fotos verwendet werden und die Internetgiganten schlichtweg nichts dagegen unternehmen. Dass sich die kongolesische Mafia in sämtlichen sozialen Netzwerken breit machen kann. Es ist nicht nur, dass die Täter, auch nach dem Beenden der angeblichen Liebesbeziehung, die Opfer über Monate kontrollieren, sondern die gesammelten Daten an weitere Romance-Scammer verkaufen. Diese versuchen dann die gleiche Geschichte wieder. Wenn die Daten einmal in der Hand der Täter sind, können die Opfer aus dem Würgegriff der Erpressungen nicht fliehen. Das Programm Alina, das Programm Morane, haben das bewiesen. Die Scammer untereinander handeln die Daten überall in der Welt für ein paar Dollar. So verwischen sie eigene Spuren. Oder das Programm wechselt den Kontinent und wird in Japan angeboten.
So verhöhnen und quälen Romance-Scammer ihre Opfer. Sie fühlen sich im Recht. Die Opfer, die aus den Fängen entkommen sind, bezeichnen die Täter als den Abschaum Afrikas, der sich hemmungslos, ohne jegliche staatliche Ordnung, an den Europäern vergeben kann. Dieser Tätergruppe ist von brutaler Menschenverachtung geprägt, versteckt sich hinter gefälschten französischen und belgischen Nummern, mit denen sie ihre ehemaligen Opfer immer wieder traktieren. Sogar bringen sie Schadsoftware in die Whatsapp Nachrichten ein, damit sie die Daten ihrer Opfer für weitere kriminelle Machenschaften verwenden können. Die Täter sind bestens vernetzt und agieren durch Späher vor Ort, wo sie bei ihren Opfern noch mehr Geld holen können. Zudem wollen sie einschüchtern und verhindern, dass ihre Opfer zur Polizei gehen. Die europäischen Behörden sind machtlos gegen die aus dem Nichts operierenden Banden. Diese geben unverhohlen zu, dass sie für ihre schmutzigen Geschäfte afrikanische Asylbewerber einsetzen und diese für die Späher-Funktionen missbrauchen. Wie in unserem ersten Artikel beschrieben, werden auch moneygram und Western Union, die besonders bevorzugt bei den Scammern sind, um das Geld schnell ins Ausland zu transferieren, nicht tätig, um die Geldwäsche, die von den Gangstern aus Afrika begangen wird, zu verhindern.
Aber damit noch nicht genug. Wer bei Romance-Scammern hereingefallen ist, dem kann es sehr schnell passieren, dass der Datensatz für den Verkauf von einem Wohnmobil aus England wieder auftaucht, das es zwar gibt, aber sich nicht in dem Besitz der Scammer befindet. Wer seine Adresse angegeben hat, kann auch ganz leicht zum Opfer anderer Straftaten werden. Die Opfer werden bis auf die letzte Möglichkeit von den Afrikanern ausgequetscht.