Als der letzte Gouverneur ihrer Majestät, Sir Chris Patten, Hongkong publikumswirksam am 30. Juni 1997, auf dem Seeweg verließ und die Kolonie an die chinesische Verwaltung übergeben wurde, herrschte Aufbruchstimmung in der Metropole.
Was ist davon geblieben?
Nicht viel, folgt man den Bewohnern Hongkongs, die sich in der chinesischen Sonderverwaltungszone eher gegängelt fühlen. Auf Demokratie setzt man in dem Millionen-Moloch nur wenig. Die ehemalige Kronkolonie hat erhebliche Probleme. Der Umweltschutz ist eine Sache, sauberes Trinkwasser eine andere. Daran fehlt es in Hongkong seit Jahrzehnten, Smog und eine nicht endender Lärm macht den Bewohnern zu schaffen. Seit SARS 2003 hat sich auch die Sicht derer verändert, die das Land bislang finanzierten. „Ein Land, zwei Systeme“ war der Slogan des ehemaligen Gouverneurs Chris Patten- dieser Leitspruch ist in den beiden letzten Dekaden gescheitert.
Auf die Realität setzt hier niemand, allenfalls auf das Wachstum. Den Traditionen verpflichtet, fühlen die Hongkonger, dass sich ihre eigene Welt in eine Richtung verändert, die sie nicht wählten.
Hongkong steht unter der Knute Pekings, was Pressefreiheit und Demokratie betrifft. Es geht nur noch um Macht und deren Erhalt. Der Export, wie auch der Tourismus, wird weniger.
Von Pasu Au Yeung – 31th Day Hong Kong Umbrella Revolution #umbrellarevolution, CC BY-SA 2.0, Link
Viele, die damals beim Abzug der Briten in der neuen Sonderwirtschaftszone blieben, sehnen die alten Tage herbei. Vom Flair der Stadt ist vieles vergangen.
Die chinesischen Autokraten in Hongkong gehen extrem brutal mit den Wünschen der Jugend um. Die mehr als 7 Millionen Menschen leben auf engstem Raum, an der Wohnsituation ändert sich nichts. Die Stadt wirkt lebendig, jedoch gelähmt.
Ein zeitnaher Ausweg ist nach dem mehr als mysteriösen Abgang mehrerer China-Kritiker nicht zu erkennen.